AirPlay ist die proprietäre Schnittstelle des Unternehmens, um kabellos Daten zwischen diversen Geräten hin und herschicken zu können. Bis 2010 hieß das System übrigens AirTunes, seit 2017 können auch externe Hersteller eine Lizenz erwerben. So kann man etwa von seinem iPhone Musik unkompliziert über einen Sony-Lautsprecher abspielen oder Videos von einem Mac auf einen Samsung-Fernseher übertragen.
Die praktische Funktion kann aber auch von Kriminellen ausgenutzt werden. In diesem Kontext warnen Sicherheitsexperten der Firma Oligo Security vor sogenanntem „AirBorne“. Die erwähnte Schwachstelle steckt im Entwicklungskit von Apple, weshalb vor allem die bereits erwähnten Geräte von Drittanbietern betroffen sind, die das AirPlay-Protokoll verwenden. Laut Oligo sind das mehrere Millionen potenzielle Gefahrenquellen.

Lösung für AirPlay-Schwachstelle wohl erst in ein paar Jahren final
Dafür müssen die Angreifer lediglich im gleichen WLAN-Netzwerk wie das entsprechende Gerät sein. Etwa über das Büro-WLAN oder öffentliche Internetzugänge kann man sich so mitunter einfach Zugang verschaffen, dann bei Nutzung auf das entsprechende AirPlay-Gerät zugreifen und über das Netzwerk sogar weitere Geräte infizieren. Über die befallenen Geräte erhalten andere Zugriff auf elementare Funktionen wie das Mikrofon, was Lauschattacken ermöglicht.
Das häufigste Szenario betrifft laut Experten diverse Mediengeräte – vor allem solche, die nicht regelmäßig Updates erhalten, die eventuelle Sicherheitslücken schließen könnten. Dazu gehören in erster Linie Fernseher oder auch Lautsprecher. Oligo hat Apple bereits vergangenen Herbst auf das Problem aufmerksam gemacht, seitdem wird an einer Lösung gearbeitet, die teilweise auch bereits umgesetzt wurde.
Aufgrund der hohen Anzahl an gefährdeten Geräten könnte es Experten zufolge allerdings noch Jahre dauern, bis das Problem endgültig behoben ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte regelmäßig prüfen, ob AirPlay-fähige Geräte im eigenen Haushalt auf dem neuesten Software-Stand sind.