Radikale Änderung: Wirtschaftsbosse fordern weniger Feiertage – „Müssen mehr arbeiten“

Um die deutsche Wirtschaft steht es aktuell nicht gut. Deshalb fordern gleich mehrere Wirtschaftsbosse weniger Feiertage und mehr Produktivität. Wie die Änderung umgesetzt werden soll.
14.05.2025, 20:03 Uhr
Radikale Änderung: Wirtschaftsbosse fordern weniger Feiertage – „Müssen mehr arbeiten“
New Africa/Shutterstock
Anzeige

Die Feiertage in Deutschland werden häufig genutzt, um in den Urlaub zu fahren. So kann man einige Tage sparen und dennoch auch spontan eine Woche abschalten. Es gibt sogar regelmäßige Analysen, die zeigen, wie man so viele Urlaubstage wie möglich spart, indem man Brückentage nutzt oder die freie Zeit besonders geschickt einsetzt.

Die Deutschen haushalten also mit ihrer Zeit wie kaum ein anderes Volk. Doch könnte genau das schon bald der Vergangenheit angehören? Tatsächlich fordern Wirtschaftsbosse eine radikale Änderung. Künftig soll es nämlich weniger Feiertage geben. „Wir müssen wieder mehr und länger arbeiten“, heißt es in einem Statement.

Anzeige
New Africa/Shutterstock

Um die deutsche Wirtschaft steht es schlecht: Weniger Feiertage eine Lösung?

Tatsächlich steht es um die deutsche Wirtschaft aktuell nicht gut. Aber kann man wirklich mit allen Mitteln gegen dieses Problem vorgehen? Die Forderungen stammen von Wirtschaftsbossen aus Bayern, die besorgt auf die erwartete Stagnation im aktuellen Jahr blicken. „Deutschland hat die kürzesten Jahresarbeitszeiten weltweit. Im Jahr 2023 arbeitete ein Arbeitnehmer in Deutschland im Schnitt 1343 Stunden. Das waren 92 Stunden weniger als in Österreich, 186 Stunden weniger als in der Schweiz – und 391 Stunden weniger als in Italien“, erklärt auch vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt.

Anzeige

Seine darauffolgende Aussage hat bereits für heftige Diskussionen gesorgt. „Ostermontag, Pfingstmontag, 2. Weihnachtsfeiertag, da sind meine Kollegen aus Frankreich und Italien regelmäßig verblüfft, dass wir da freihaben. Einen Tag da mal wegzunehmen, das würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und würde die Arbeitnehmer nicht stark belasten. Kirchliche Feiertage dürfen in der Diskussion nicht tabu sein. Europaweit haben wir die meisten Feiertage im Vergleich mit unseren Nachbarländern“, erklärt Bossardt. Am ehesten könne man seiner Meinung nach auf den Pfingstmontag verzichten.

Anzeige

Wirtschaftsbosse haben klare Vorstellungen von der Zukunft

Doch Markus Söder hat sich erst kürzlich gegen die Streichung gesetzlicher Feiertage ausgesprochen. Und auch die Kirchen und Gewerkschaften halten nicht viel von dieser Idee. Zudem plädieren die Wirtschaftsbosse für einen Einstellungsstopp für Beamte. Außerdem dürfe es keine Erhöhung des Mindestlohns geben. Eine Entscheidung in dieser Sache kann allerdings nur die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz treffen.