15 Euro Mindestlohn? Wirtschaft warnt vor schweren Folgen

Kurz nach der Präsentation des Koalitionsvertrags sind sich Union und SPD über den Mindestlohn uneinig. Nun mischen sich Wirtschaftsexperten und Verbände ein, um vor einer Erhöhung zu warnen.

15.04.2025, 09:05 Uhr
15 Euro Mindestlohn? Wirtschaft warnt vor schweren Folgen
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Der Mindestlohn gilt als Streitthema der SPD und der Union. Noch ist völlig unklar, ob es am Ende tatsächlich eine Erhöhung geben wird. Die Wirtschaft hat zwischenzeitlich jedoch Alarm geschlagen und deutlich vor einem Mindestlohn in Höhe von 15 Euro gewarnt.

Verbände sehen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen und warnen außerdem vor der Inflation. „Am Ende verlieren alle: Die Wirtschaft büßt durch dramatisch steigende Lohnnebenkosten immer weiter an Wettbewerbsfähigkeit ein“, heißt es in einer offiziellen Erklärung des Handelsverbands, des Bauernverbands, des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, des Raiffeisenverbands sowie des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks und des Gesamtverbands der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände.

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IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Forderungen nach 15 Euro Mindestlohn : "Alle würden verlieren"

„Der Mindestlohn ist seit 2022 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Viele Arbeitgeber, insbesondere im Mittelstand, können das finanziell bereits heute nicht mehr stemmen“, heißt es weiter. Aktuell beträgt der Mindestlohn in Deutschland 12,82 Euro. Neben der großen Herausforderung für die Unternehmen, steht auch die Inflation im Mittelpunkt der Debatte. Diese würde nämlich ebenfalls ansteigen, was wiederum zu höheren Preisen im Handel führt.

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Während Lars Klingbeil die Erhöhung bereits als festes Versprechen für das Jahr 2026 äußerte, ruderte Friedrich Merz zurück. Kurz nach der Vorstellung des Koalitionsvertrags, erklärte der CDU-Chef, dass es keinen Automatismus gebe und die Erhöhung weiterhin Sache der Kommission sei. „Es wird keine gesetzliche Regelung geben“, betonte der Politiker. Es handele sich lediglich um die Vereinbarung, dass in „diese Richtung gedacht“ wird. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, inwieweit sich Union und SPD doch noch einig werden.

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