Heutzutage ist es üblich, Festnetz- und Internetanschluss in einem zu buchen – falls man überhaupt noch aktiv einen Festnetzanschluss nutzt. Es gibt allerdings immer noch zahlreiche Kundinnen und Kunden, die ihr Festnetz separat gebucht haben. Oft sind die Verträge dazu recht alt; für die Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es schlicht keinen Grund, etwas an der Vertragssituation zu ändern. Wer einen entsprechenden Tarif über die Telekom gebucht hat, könnte diesen Grund jetzt allerdings bekommen.
Denn das Telekommunikationsunternehmen hat angekündigt, speziell in diesem Bereich die Preise anzuheben. Konkret betrifft das die Tarife Call Plus, Call Start, Call Time, Call Basic und Call Comfort. Diese werden von der Telekom bereits seit Jahren nicht mehr aktiv vermarktet, da sie zu einem aus heutiger Sicht veralteten Geschäftsmodell gehören und auf ebenso veralteter Kupfertechnik basieren. Eingestampft wurde das Angebot aber nie. Den betroffenen Nutzerinnen und Nutzern steht jetzt allerdings eine spürbare Preiserhöhung ins Haus.

Kunden mit nur einem Festnetztarif bei der Telekom müssen sich langfristig nach Alternativen umschauen
Je nach gebuchtem Tarif steigen die monatlichen Preise um 2,50 Euro bis zu 3 Euro. Grund für die Anhebung sind laut Telekom die steigenden Kosten für die Aufrechterhaltung des Angebots bei sinkenden Nutzungszahlen. Denn um die genannten Tarife ohne Internet weiterhin anbieten zu können, muss das Unternehmen im inzwischen auf IP-Technologie umgestellte Netz auf Umwege zurückgreifen.
Gegenüber dem Portal „teltarif“ gab die Pressestelle an: „Wir investieren kontinuierlich in den Ausbau und die Modernisierung unseres Netzes, um unseren Festnetzkunden weiterhin eine hochwertige Telefonie zu gewährleisten. Aufgrund der rückläufigen Kundenzahlen bei den vertriebseingestellten Anschlüssen sind die Kosten, insbesondere für Netznutzung und -betrieb, jedoch gestiegen.“ Dass das Unternehmen die entsprechenden Tarife bald ganz einstellt, ist zwar nicht abzusehen. Langfristig könnte das aber durchaus der Fall sein, wenn sich der Aufwand schlicht nicht mehr lohnt und die Infrastruktur zu veraltet ist wie etwa beim bald eingestellten Mobilfunknetz 2G.
Die Preiserhöhung ist auch insofern ungewöhnlich, als dass sie ausschließlich Bestandskundinnen und -kunden trifft. Wer einen entsprechenden Tarif gebucht hat, wurde von der Telekom bereits im Vorfeld schriftlich informiert. Ansonsten kann man seinen Vertrag prüfen oder schauen, ob das Festnetztelefon direkt in der Telefondose steckt oder über den Router läuft. Betroffenen Kundinnen und Kunden, die die Preiserhöhung nicht hinnehmen wollen, bleibt nur der Wechsel zu einem Tarif mit Internet. Alternativ kann man künftig auch nur noch auf Mobilfunk setzen, wenn man zu Hause Internet und Telefonie weiterhin strickt trennen möchte.