Netzabschaltung betrifft Millionen Nutzer: Alle wichtigen Informationen

Viele Handy-Nutzer werden künftig gezwungen sein, entweder umzusteigen oder sich ein anderes Gerät zuzulegen. Grund ist eine bevorstehende Netzabschaltung.
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Technische Geräte, vor allem Smartphones und Handys, sind in den vergangenen Jahrzehnten für die meisten zu alltäglichen Begleitern geworden. Schon mit älteren Geräten kann man telefonieren, Nachrichten schreiben und Fotos machen. Moderne Smartphones decken noch eine ganze Reihe weiterer Funktionen ab; die Basis-Funktionalität als Kommunikationsmittel ist aber immer noch das, was den Charakter der Geräte im Kern ausmacht. Dafür benötigt man allerdings Zugang zum Mobilfunknetz.

Diesen erhalten Nutzerinnen und Nutzer über einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter. In Deutschland teilen sich die Telekom, Vodafone, O2 sowie neuerdings auch1&1 das Netz und versorgen damit Millionen von Kundinnen und Kunden. Nachdem jahrelang 4G beziehungsweise LTE Standard war, wird das auch in Deutschland zunehmend von dem bereits 2019 eingeführten 5G abgelöst. Dafür nehmen Anbieter wiederum am anderen Ende eine Netzabschaltung alter Standards vor. Diese sind zwar nicht mehr so wichtig wie einst, es gibt aber immer noch viele, deren Geräte darauf zugreifen.

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2G-Netzabschaltung betrifft immer noch viele Millionen Produkte

Eigentlich wollte Vodafone erst 2030 sein altes 2G-Netz abschalten. Jetzt wurde allerdings bekannt, dass die Netzabschaltung bereits zwei Jahre früher im Jahr 2028 erfolgen soll. Und damit ist der Anbieter nicht allein. Auch die Telekom plant die Abschaltung bis Juni 2028. Kundinnen und Kunden müssen sich also entsprechend auf diesen Schritt vorbereiten. Wer über ein modernes Smartphone verfügt, muss sich keine Sorgen machen.

Besitzerinnen und Besitzer älterer Handys haben hingegen nur zwei Optionen: Entweder ein neues Gerät kaufen oder auf Mobilfunknetz verzichten, was einen wesentlichen Teil der Funktionen aushebeln würde. In welchem Netz man sich befindet, erkennt man ganz einfach anhand der Kennung über oder neben dem Empfangssymbol auf dem Handy. Steht dort 4G, LTE oder 5G, ist man von der Netzabschaltung nicht betroffen.

Allerdings geht es bei der Änderung nicht nur um Handys. Auch andere Geräte benötigen das Mobilfunknetz, um richtig zu funktionieren. Das betrifft vor allem vernetzte Hardware wie Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch auf GSM basieren, wie unter anderem die dpa erklärt. Für solche Geräte mit besonders kritischer Funktion gibt es von Vodafone eine Übergangsfrist bis 2030, wie das Unternehmen mitteilte. Danach ist aber endgültig Schluss.

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Nutzer müssen sich auf Abschaltung des 2G-Netzes einstellen

Das wird vor allem für Autofahrerinnen und Fahrer zum Problem. Das automatische Notrufsystem namens „eCall“ funktioniert nämlich nur mit 2G und 3G. Der letztgenannte Standard wurde allerdings bereits 2021 abgeschaltet, es bleibt also nur 2G als Option übrig. Nach der Netzabschaltung wird die Funktion somit bei Millionen von Autos unbrauchbar. Dafür kündigte Vodafone zwar die neue Notruftechnik „NG eCall“ an, die über das 4G-Netz arbeitet; NG steht im Übrigen für Next Generation.

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Die neue Technologie bedeutet zwar ein Upgrade, da über das 2G-Netz nur das Absetzen eines simplen Notrufs möglich war, während 4G dann unter anderem auch Live-Bilder verschicken kann. Das nützt älteren Fahrzeugen nach der Netzabschaltung von 2G allerdings wenig. „NG eCall“ soll 2026 auf freigeschaltet und in neuen Fahrzeugen innerhalb der EU auch verpflichtend werden. Dafür müssen auch die Notrufleitstellen entsprechend aufgerüstet werden.