KI-Chats verursachen potenziell tödliche Kosten: Eine häufige Angewohnheit treibt sie in die Höhe

Wer häufig mit ChatGPT und anderen KI-Chats arbeitet, verursacht damit vielleicht auch unbewusst hohe Kosten. Eine eigentlich gute Angewohnheit sticht dabei besonders negativ heraus.
KI-Chats verursachen potenziell tödliche Kosten: Eine häufige Angewohnheit treibt sie in die Höhe
Shutterstock / jackpress
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Wie viele Einwohner hat eigentlich Deutschland? Gehört in eine gute Carbonara Ei oder nicht? Wie soll ich mein Geld am besten anlegen? Diese und noch viele andere Fragen stellen inzwischen viele einfach KI-Chatbots wie ChatGPT. Damit ist die Technologie längst im Alltag vieler Menschen angekommen. Denn im Gegensatz zum herkömmlichen Googeln bekommt man auf seine Fragen eine komplette und umfangreiche Antwort, je nachdem, wie genau der Prompt formuliert war.

Das ist die gute Seite von Künstlicher Intelligenz. Auf der anderen Seite warnen immer mehr Expertinnen und Experten vor der Schattenseite des Ganzen und potenziellen Risiken. Das Motiv der gefährlichen KI, die im Geheimen die Kontrolle über die Menschheit übernimmt, ist im Sci-Fi-Genre bereits seit vielen Jahrzehnten angekommen und hält zunehmend Einzug in aktuelle Debatten. Vielleicht auch deshalb, wohl aber vor allem aufgrund erlernter Verhaltensmuster, sind viele in ihrer Kommunikation mit KI-Chatbots ausgesucht höflich. Dabei ist das eigentlich nicht nur ineffizient, sondern verursacht auch enorme Kosten, die langfristig gefährlich werden könnten.

Gemeint ist digitale Höflichkeit gegenüber ChatGPT und Co. Viele haben die Angewohnheit, sich bei den Bots für eine gute Antwort zu bedanken oder sich am Ende einer Konversation zu verabschieden – so, wie man es bei einem Menschen auch machen würde. Ein einfaches „Bitte“ und „Danke“ verursacht jedoch bereits enorme Kosten. Und zwar nicht nur beim Anbieter, wie etwa OpenAI-Chef Sam Altman bereits durchblicken ließ. Denn eine einzige ChatGPT-Anfrage soll laut „BestBrokers“ etwa 2,9 Wattstunden Energie benötigen. Das ist fast die zehnfache Menge einer Suchanfrage bei Google. Und neben den Energiekosten muss man auch berücksichtigen, wie viele Ressourcen die Kühlung der Server verschlingt. Beides sind langfristig enorm hohe Belastungen für die Umwelt.

KI-Chatbot Symbolbild: Jemand tippt an einem Laptop, über dem ein Gehirn mit den Buchstaben „AI“ für „Artificial Intelligence“ stehen
Shutterstock / Summit Art Creations

Der ökologische Fußabdruck von KI-Chatbots ist nicht gut

Dabei ist es irrelevant, ob man den KI-Chatbot mit einem langen Prompt füttert oder eben nur mit einer kurzen Höflichkeitsfloskel. Sprachmodelle wie ChatGPT behandeln jede Nachricht gleich, indem sie die inhaltliche Intention analysieren, um eine möglichst passende Antwort zu liefern. Daraus ergibt sich ein tatsächlicher Preis für Worte, der enorm groß ist. Dazu kommt, dass die Technologie teilweise auf eher unfreundliche Eingaben effizienter reagiert. Das liegt daran, dass generative KI in erster Linie darauf ausgerichtet ist, zu erkennen, was die andere Person nicht möchte oder nicht mag. Das wiederum führt dazu, dass Künstliche Intelligenz Anzeichen von Missfallen sehr hoch bewertet und priorisiert.

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Wer klare Ansagen beziehungsweise Prompts formuliert und der KI mitunter sogar mit negativen Konsequenzen droht, erhält mitunter die besseren Resultate, als wenn man der Technologie gegenüber höflich ist. Es gibt also zwei mehr oder weniger gute Gründe, um nicht erzwungen höflich gegenüber den KI-Chatbots zu sein: Effizienz und Energiesparen.

Zwar stehen die so erzeugten Mehrkosten in keiner Relation zum gesamten Energiebedarf der Menschheit. Dennoch sind sie enorm und nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ChatGPT selbst auf die Anfrage abwiegelt. Der KI zufolge belaufen sich die jährlichen CO₂-Emissionen auf 40,8 Gigatonnen. Um diese Menge mit Höflichkeit gegenüber KI-Chatbots zu erreichen, bräuchte es angeblich acht Milliarden Menschen, die über 300 Jahre täglich 100 solcher Nachrichten schreiben. Dennoch ist der akute Stromverbrauch nicht von der Hand zu weisen. Wenn man zudem bedenkt, dass man mit einer Kilowattstunde, die wiederum 1000 Wattstunden umfasst, bis zu 150 Tassen Kaffee kochen oder mehr als 5 Kilometer mit einem E-Auto fahren kann, dann überlegt man sich das nächste „Danke“ an ChatGPT vielleicht zweimal.

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