Forscher warnt vor KI-Abhängigkeit: Vor allem eine Generation ist betroffen

KI ist im Alltag vieler Menschen angekommen. Ein Experte warnt vor den Risiken einer Abhängigkeit, die sich vor allem bei einer Generation bereits bemerkbar machen würde.
Forscher warnt vor KI-Abhängigkeit: Vor allem eine Generation ist betroffen
iStock / imaginima
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Künstliche Intelligen – kurz KI – ist die wohl revolutionärste Technologie der vergangenen Jahre. Die anfängliche Skepsis wurde bei vielen schnell überwunden und niedrigschwellige Tools wie ChatGPT sind inzwischen ein ebenso fester Bestandteil des Alltags wie die Suchmaschine Google. Auch eine aktuelle Untersuchung der Hochschule Darmstadt zeigt, wie selbstverständlich Künstliche Intelligenz inzwischen von vielen genutzt wird.

Dadurch ergeben sich einige Vorteile, aber auch Risiken. Denn während KI viele Fragen innerhalb kürzester Zeit beantworten kann, schafft sie auch ein Abhängigkeitsverhältnis. Vor diesem warnt unter anderem der deutsche Psychologe und Generationenforscher Rüdiger Maas. So sagte er etwa gegenüber „Buzzfeed News“: „KI-Tools verändern die Art, wie wir lernen und arbeiten, fundamental. Junge Menschen gewöhnen sich daran, ständig Abkürzungen zu nutzen.“ Das wiederum würde massive Probleme verursachen.

Gerade bei Studierenden sei das ein Problem, zumal KI auch in geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern zunehmend verbreitet sei. Diese Bereiche leben jedoch davon, Reflexionsfähigkeiten zu vermitteln sowie kritisches Diskutieren und selbstständiges Denken zu fördern – ein Vorteil, den auch der Arbeitsmarkt zunehmend zu schätzen lernt. So suchen viele Unternehmen gezielt Absolventinnen und Absolventen in diesen Fächern, um sich die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten zunutze zu machen.

Generation Alpha und KI: Drei Kinder laufen mit AR-Brille herum
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Sorge vor KI-Abhängigkeit wächst – Technologie beeinflusst die Art und Weise des Denkens

Deshalb warnt Maas davor, dass Studierende in diesen Fächern zunehmend auf KI setzen. Das würde nicht nur zu einer Abwertung der entsprechenden Studienabschlüsse führen. Auch für den Arbeitsmarkt könnten sich langfristig Probleme und ein Verlust der intellektuellen Tiefe ergeben. Und auch darüber hinaus formuliert der Experte die Sorge, dass die zunehmende Nutzung von „Abkürzungen“ durch Künstliche Intelligenz dazu führen könnte, dass vor allem junge Leute das eigene Denken vernachlässigen und sogar eine Abhängigkeit entwickeln können.

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Das zeigen auch andere Studien, die etwa nachweisen konnten, dass die Nutzung von KI-Tools tatsächlich dazu führen kann, dass man „dümmer“ wird. Als besonders gefährdet gilt diesbezüglich aber nicht die Generation, die aktuell in den Hörsälen sitzt oder sich anderweitig in Ausbildung befindet. Stattdessen wird es wohl vor allem die sogenannte „Generation Alpha“ treffen. Darunter werden in der Regel alle gefasst, die ab 2010 bis einschließlich 2024 geboren wurden.

Gleiches dürfte auch für die dann folgende „Generation Beta“ gelten, die in gut 20 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommt. Dem Generationenforscher Rüdiger Maas zufolge drohe dort nämlich eine Spaltung in zwei Lager: Auf der einen Seite stehen dann jene, die KI intelligent nutzen können, auf der anderen der sogenannte „Rest“, der ohne die Technologie verloren sei, ohne ihre Antworten jedoch richtig einordnen zu können.

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