In Deutschland und auch in anderen Ländern steigt seit Jahren die Zahl der Vegetarier und auch Veganer kontinuierlich an. Bei den meisten hat die Umstellung moralische Gründe, bei manchen auch gesundheitliche. Veganer geben dabei in Umfragen an, dass es nicht das Fleisch ist, dass sie bei ihrer Ernährungsweise. Stattdessen fehlen ihnen andere Produkte wie Eier, Quark und Käse.
Für vieles gibt es inzwischen vegane Ersatzprodukte, wobei sie am Ende eben genau das sind und auch als solche vermarktet werden: Ersatzprodukte. Dabei gibt es nicht nur geschmackliche Unterschiede, die ganze Nährstoffzusammensetzung ist anders. Das hat zur Folge, dass die veganen Produkte oft eher aus Fett und Kohlenhydraten bestehen und aufgrund des fehlenden Eiweißes auch weniger lange satt halten. Das könnte sich allerdings bald ändern. Denn einer Gruppe Wissenschaftler ist es gelungen, das wichtige Milchprotein, das etwa für die Herstellung von Joghurt und Käse benötigt wird, ganz ohne das Zutun von Kühen herzustellen.

Echter veganer Käse könnte bald Realität sein
Dafür kam ein Bakterium zum Einsatz, das aus Pflanzen gewonnen wird. Das Endprodukt also tatsächlich veganer Käse, und kein veganes Käseersatzprodukt. Suvasini Balasubramanian vom National Food Institute in Dänemark erklärt den Prozess. „Wir haben E. coli so verändert, dass es neben dem Casein-Gen auch spezifische bakterielle Proteinkinasen exprimiert“, so die Wissenschaftlerin.
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„Mit dieser Arbeit haben wir eine langjährige technische Hürde in der mikrobiellen Caseinproduktion überwunden, und ich bin überzeugt, dass unsere Ergebnisse einen entscheidenden Fortschritt auf diesem Gebiet darstellen“, erklärt Balasubramanian. Das Patent ist bereits angemeldet. Und neben der guten Nachricht für Veganer gibt es noch eine weitere: Der Vorgang würde auf lange Sicht deutlich CO2 einsparen.