Studie enthüllt: Zahlreiche deutsche Unternehmen hinken technisch hinterher

In vielen deutschen Firmen herrscht in Sachen IT ein dringender Modernisierungsbedarf. Wie weit viele hinterherhinken, zeigt unter anderem eine aktuelle Studie.
Studie enthüllt: Zahlreiche deutsche Unternehmen hinken technisch hinterher
iStock / Just_Super
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Deutschland hat den Ruf, das Land der Dichter und Denker, der Pünktlichkeit, Genauigkeit und auch der Qualität zu sein. Während das stellenweise sicherlich seine Berechtigung hat, zeigt sich aber auch immer deutlicher, dass viele deutsche Unternehmen in einem Punkt deutlich hinterherhinken, und zwar in der IT. Das geht unter anderem aus einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Lünendonk hervor, die wiederum auf einer Umfrage basiert.

Bei dieser gaben ganze 62 Prozent und somit fast zwei Drittel der befragten Unternehmen an, dass sie mit veralteten Anwendungen arbeiten würden, die heutigen Anforderungen nicht mehr entsprächen – und das in geschäftskritischen Bereichen. Bei etwa der Hälfte sei zudem die Pflege der sich gerade im Betrieb befindlichen Altsysteme mittel- und langfristig überhaupt nicht sichergestellt. Fast drei Viertel der Unternehmen gehen davon aus, dass es innerhalb der kommenden fünf Jahre dringenden Modernisierungsbedarf bei einem erheblichen Anteil der für das Geschäft nötigen Systeme geben wird. Doch was sind die Konsequenzen?

IT Unternehmen Symbolbild: Büroräume in einem erleuchteten Gebäude
iStock / Maxime Horlaville

Unternehmen sehen selbst dringenden Handlungsbedarf

In erster Linie haben viele Unternehmen angekündigt, das Budget in den entsprechenden Bereichen zu erhöhen. Ein Grund für die aktuelle Situation sind die gestiegenen Preise in vielen IT-Bereichen. Vor allem die Anforderungen im Bereich Cybersicherheit seien demzufolge gestiegen. Generell sei bei den etwa 150 befragten mittelständischen und großen Firmen die Angst vor einer Cyberattacke groß. Und die Sorge ist durchaus berechtigt, wie viele Statistiken zeigen. So veröffentlichte etwa der Digitalverband „Bitkom“ 2024 Zahlen, laut denen 81 Prozent der deutschen Unternehmen in den zurückliegenden zwölf Monaten von „Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen“ waren. Der dadurch angerichtete Schaden wurde auf fast 270 Milliarden Euro geschätzt.

Viele Unternehmen wollen laut der Lünendonk-Umfrage deshalb künftig vermehrt auf Cloud-basierte Lösungen setzen. Bei Saas – „Software as a Service“, also Software, die nicht lokal installiert wird, sondern über das Internet funktioniert – ist die Skepsis hingegen noch recht groß. Größeres Vertrauen herrscht hingegen in Künstliche Intelligenz, von der viele Unternehmen erwarten, dass sie technische Sicherheitslücken schließen können wird. Praktische Erfahrung mit der Technologie fehlt allerdings oft.

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