ChatGPT-Nutzer geschockt: Private Nachrichten tauchen in Google-Suche auf

Es gibt eine ChatGPT-Funktion, über die man private Chats teilen kann, allerdings nur auf ausdrücklichen Wunsch der Nutzer. Warum tauchen die Nachrichten dann jetzt teilweise mit Namen in der Google-Suche auf?
ChatGPT-Nutzer geschockt: Private Nachrichten tauchen in Google-Suche auf
IMAGO / NurPhoto
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ChatGPT hat inzwischen bei vielen Einzug in den Alltag gehalten. Man kann den Chatbot ähnlich wie die Google-Suche um Informationen bitten oder ganze Gespräche mit ihm führen. Dabei gehen viele offenbar sehr ins Detail und auch ins Persönliche. Denn schließlich bleibt das, was man bei ChatGPT geschrieben hat, auch dort – zumindest bisher.

Wer möchte, kann diese Gesprächsverläufe im Anschluss teilen. Allerdings enthielt die Funktion dazu offenbar eine weitere missverständliche Option, die jetzt dazu führt, dass zahlreiche eigentlich private Nachrichten und Informationen öffentlich einsehbar im Netz landen. Dabei ging es teilweise um sehr persönliche Details, weshalb der Aufschrei nun groß ist.

Warum tauchen ChatGPT-Nachrichten bei Google auf?

Wer etwa nach einer Person oder einem Thema gegoogelt hatte, konnte so sehr private Nachrichten einsehen. Teilweise soll es darin etwa um sexuelle Vorlieben oder sogar Mord gegangen sein. Schuld an der Datenpanne ist eine missverständliche Option bei der eingangs erwähnten „Teilen“-Funktion. Um eine Konversation zu teilen, muss man einen öffentlichen Link erstellen und jede Person, die dann über den Link verfügt, kann den Chat entsprechend lesen.

Es gibt allerdings noch eine weitere Option, die „Make this chat discoverable“ heißt, auf Deutsch „Mach diesen Chat auffindbar“. Diese Formulierung führte offenbar bei einigen Nutzern dazu, dass sie fälschlicherweise den Chat generell verfügbar gemacht haben – dann ist er auch für Suchmaschinen einsehbar und nicht nur für die Personen, an die man den freigegebenen Link schickt.

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ChatGPT auf Handy
IMAGO / SOPA Images

ChatGPT führt zu Missverständnis und Datenpanne

Bei dem Vorfall handelt es sich also nicht um einen Leak oder ein Datenleck. Stattdessen basiert die Veröffentlichung der Daten auf einem großen Missverständnis, das OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, beheben möchte. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, die Option verschwinden zu lassen. Die ursprüngliche Idee der Funktion war im Übrigen, dass Nutzer so im Netz auf die Konversationen anderer Leute mit dem Chatbot zurückgreifen können, um hilfreiche Informationen zu erhalten.

Offenbar wird das Feature in diesem allerdings kaum genutzt – zumindest nicht absichtlich und mit dieser Intention. Deshalb hat sich OpenAI dazu entschieden, es nicht nur einfach umzuformulieren, sondern es komplett zu entfernen. Nicht bekannt ist hingegen, was mit den bereits veröffentlichten ChatGPT-Nachrichten passiert. Vermutlich müssen die Betroffenen die Inhalte selbst entfernen.

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