Shitstorm um „Superman“: Film wurde in Indien zensiert – „Sie haben es ruiniert“

James Gunns neuer „Superman“-Film musste in Indien an mehreren Stellen zensiert werden. Die Begründung sorgt bei vielen Fans für Empörung.
Shitstorm um „Superman“: Film wurde in Indien zensiert – „Sie haben es ruiniert“
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Über den vielleicht bekanntesten DC-Helden Superman gibt es bereits mehr als ein Dutzend Filme. Der jüngste Ableger von Regisseur James Gunn mit David Corenswet in der Titelrolle läuft aktuell noch im Kino. Dort sorgt er für gespaltene Reaktionen, sowohl bei den Kritikern als auch mit Blick auf die Kinokassen. Schon im Vorfeld hatte der Film einen schwierigen Stand.

Viele Fans waren über die Absetzung von Henry Cavill als Superman nicht erfreut, zumal zunächst etwas anderes kommuniziert worden war. Dazu kommt eine generelle Ablehnung neuer Superheldenfilme und eine seit Jahren andauernde Flaute im DC-Universum. Nach einem starken Startwochenende läuft es momentan auch finanziell etwas schleppend, was vor allem an dem ausbleibenden internationalen Erfolg liegt.

Stand jetzt konnte „Superman“ mit 290 Millionen US-Dollar Einspielergebnis vor allem in den USA glänzen. Darüber hinaus konnte der Titel „nur“ 213 Millionen USD einnehmen. Optimalerweise wäre die Verteilung andersherum, um von einem internationalen Hit sprechen zu können, wobei sich zumindest immer mehr abzeichnet, dass „Superman“ keinesfalls ein Minusgeschäft für Warner wird. Dazu kommt ein Shitstorm um eine zensierte Fassung in Indien.

Fans beschweren sich über „Superman“-Zensur

Zwar wurde die Version für den indischen Markt nur leicht gekürzt, allerdings an entscheidender Stelle. Die Begründung stellt die Fans alles andere als zufrieden. Laut der Website „Bollywood Humgana“ hat die indische Behörde Central Board of Film Certification (CBFC) – das ist die indische Regulierungsbehörde – das Studio aufgefordert, gezielt einige Inhalte zu entfernen. Konkret geht es um die Nennung von Schimpfwörtern, eine Mittelfinger-Geste – die zu einer Fist bump geändert werden musste – und zwei Kuss-Szenen zwischen Superman und Lois Lane (Rachel Brosnahan).

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So fehlen der indischen Fassung etwa 41 Sekunden. Das mag auf dem Papier nicht viel sein, gerade Fans aus dem eigenen Land äußern aber im Netz ihre Fassungslosigkeit. „Verdammt nochmal, es ist ein SUPERMAN-Film mit FSK 12! Dieses Land ist echt beschissen“, schreibt ein Nutzer auf X (vormals Twitter). In allen Ländern erhielt der Film diese familienfreundliche Altersfreigabe. „Küssen ist ein heiliger Akt der Liebe, doch unser Land lässt es wie ein Verbrechen aussehen“, schreibt ein anderer. „Sie haben Oppenheimer, F1 und jetzt Superman ruiniert. Wir brauchen eine Zertifizierungsstelle, keine Zensurbehörde.“

Kuss-Szene aus Superman (2025)
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Nicht nur „Superman“ von Zensur betroffen

Der Kommentar bezieht sich auf die Zensur vorheriger Blockbuster. In „Oppenheimer“ etwa gibt es im Original eine Szene, in der die Figur von Florence Pugh nackt in einem Sessel sitzt. In Indien wurde an dieser Stelle jedoch nachträglich ein schwarzes Kleid hinzugefügt – andernfalls hätte der Film offenbar erst eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten.

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Dass der Teufel im Detail steckt, zeigte der ebenfalls 2025 erschienene Formel-1-Film „F1“ mit Brad Pitt. Dessen Figur schreibt an einer Stelle eine Textnachricht, die das Mittelfinger-Emoji enthält. In Indien wird stattdessen das Faust-Emoji gezeigt. Auch das löste damals viele negative Reaktionen aus. Unter anderem schrieb ein Zuschauer: „Wir sind in nur 10 Jahren von 2014 auf 1984 gekommen.“ Ähnliche Kommentare kann man jetzt auch zu „Superman“ lesen.