Verlorene erste Episode von „Stranger Things“: Hit-Serie hätte fast ganz anders ausgesehen

„Stranger Things“ am Strand, ohne Jim Hopper und mit Steve als unverbesserlichem Egoisten? Die Duffer-Brüder haben verraten, dass vieles in der Serie ursprünglich ganz anders geplant war.
Verlorene erste Episode von „Stranger Things“: Hit-Serie hätte fast ganz anders ausgesehen
picture alliance
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„Stranger Things“ ist eine der erfolgreichsten Serien bei Netflix, die zudem entscheidend für die positive Entwicklung des Streaming-Dienstes war. Fans lieben die Retro-Optik und den düsteren Vibe der Serie, deren finale fünfte Staffel am 27. November auf der Streaming-Plattform startet – sicherlich eine der am meisten erwarteten Fortsetzungen in diesem Jahr. Was viele nicht wissen: Die Serie hätte beinahe ganz anders ausgesehen und auch einen völlig anderen Titel gehabt.

Zur Diskussion stand unter anderem der Name „Montauk“, der sich von einer bekannten Verschwörungstheorie ableitet. Dahinter steht eine angebliche geheime Versuchsreihe der US-Regierung auf dem gleichnamigen Stützpunkt der Luftwaffe auf Long Island. Und auch in „Stranger Things“ werden die düsteren Ereignisse schließlich von geheimen Experimenten ausgelöst. Aber nicht nur der Name der Serie sollte ursprünglich anders sein, wie die Schöpfer der Serie, die Brüder Matt und Ross Duffer, verraten haben.

Den Duffer-Brüdern zufolge gibt es ein etwa 20-seitiges Skript der beiden für eine Pilotfolge zu „Stranger Things“. Am Ende wurde dieses Skript nie realisiert und man entschied sich für einige deutliche Veränderungen, bevor dann tatsächlich gedreht wurde. Eine davon betrifft direkt eine wichtige Figur der ersten Staffel: Barbara „Barb“ Holland (Shannon Purser), die beste Freundin von Nancy Wheeler (Natalia Dyer), die nach wenigen Episoden stirbt.

Szene aus „Stranger Things“ mit Millie Bobby Brown als Elf
Netflix

Duffer-Brüder hatten ursprünglich andere Pläne mit der Netflix-Serie

Ihr Tod ist enorm wichtig für die Handlung und eine wesentliche Motivation für Nancy – und für das Publikum. Denn „Barb“ erfreut sich großer Beliebtheit bei den Fans. In der ursprünglichen Fassung sollte sie allerdings weit weniger sympathisch und eine generell unbeliebte Person sein, deren Verschwinden an der Schule sogar teilweise gefeiert worden wäre.

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Dazu kommt ein weiterer wesentlicher Unterschied: der Handlungsort. Den der bereits erwähnte alternative Titel, „Montauk“, sollte das eigentlich auch in der Örtlichkeit widerspiegeln. „Stranger Things“ ohne die schrullige Kleinstadt Hawkins in Indiana wäre aus heutiger Sicht unvorstellbar. Alternativ hätte die Kulisse in der Nähe von News York ganz anders gewirkt. Unter anderem dem Strand sollte dabei eine zentrale Bedeutung zukommen. Das hätte sich auch auf das Design des „Upside Down“ ausgewirkt, da sich das Portal in die düstere Parallelwelt ebenfalls am Meer befinden sollte.

Die Verlegung des Handlungsortes zog außerdem auch eine Verschiebung der Motive nach sich. Statt dem Hawkins National Laboratory war nämlich eigentlich eine Einrichtung namens „Camp Hero“ geplant, in dem vergleichbare Experimente stattfinden sollten. Dabei hätte es eine klarere Verknüpfung mit dem Kalten Krieg und somit eine politische Dimension gegeben, die in der veröffentlichten Version von „Stranger Things“ fehlt.

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Szene aus „Stranger Things“, in der sich vier Jugendliche in der Mitte die Hand reichen
Netflix

Viele Figuren waren in der ursprünglichen Fassung von „Stranger Things“ anders angelegt

Die vielleicht zentralste Änderung betrifft aber Protagonistin Elf (Milli Bobby Brown). In der Serie hat sie vor allem starke telepathische und telekinetische Kräfte. In der „verlorenen“ Folge der Duffer-Brüder sollte sie jedoch eigentlich die Gabe haben, in die Vergangenheit von Personen sehen zu können. Und sie hätte noch mehr Kinder mit ähnlichen Fähigkeiten wie sie treffen sollen – ein Handlungsstrang, der teilweise in der zweiten Staffel von „Stranger Things“ aufgetaucht ist.

Wichtig für die Entwicklung von Elf ist außerdem ihre Beziehung zu Adoptivvater Jim Hopper (David Harbour). Die hätte es in der ursprünglichen Fassung so auch nicht gegeben. Stattdessen war dieser Part eigentlich Restaurantbesitzer Benny Hammond (Chris Sullivan) zugedacht, der dem Mädchen auch in der erschienenen Fassung Unterschlupf gewährt. Das kostet ihn allerdings das Leben.

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Den Duffer-Brüdern zufolge gab es noch zahlreiche weitere, scheinbar kleine Änderungen, die aber enorme Auswirkungen auf „Stranger Things“ hätten haben können. So sollte ursprünglich Lucas (Caleb McLaughlin) in Nancy verliebt sein und nicht Dustin (Gaten Matarazzo). Mike (Finn Wolfhard) sollte zudem eigentlich eine Narbe im Gesicht haben. Zudem war die beliebte Figur Steve Harrington (Joe Kerry) in der Drehbuchfassung ein manipulativer Egoist und Nancy statt einer Streberin eher rebellisch.