Streaming-Riese Netflix hat zwar schon erfolgreiche Filme und Serien in jedem Genre herausgebracht. Übermäßig bekannt ist der Anbieter für seine Liebesfilme allerdings nicht. Umso überraschender, dass ausgerechnet ein solcher aktuell an der Spitze der Netflix-Charts steht und dort seit Tagen die Spitzenposition dominiert: „My Oxford Year“.
In ganzen 84 Ländern steht der Film auf Platz 1, darunter wichtige Märkte wie Spanen, das Vereinigte Königreich und auch Deutschland, wo der Liebesfilm seit seinem Start am 1. August nicht vom Thron zu stoßen ist. Damit landet Hauptdarstellerin Sofia Carson einmal mehr einen Hit auf der Streaming-Plattform. Die US-Amerikanerin war bereits mit „Purple Hearts“, vor allem aber mit „Carry-On“ zusammen, der sogar den zweiten Platz der erfolgreichsten Netflix-Filme überhaupt belegt. Doch was macht den Reiz von „My Oxford Year“ aus, obwohl die Kritiken eigentlich zu wünschen übrig lassen?
„My Oxford Year“ auf Netflix spaltet die Gemüter und ist damit sehr erfolgreich
In „My Oxford Year“ geht es um die Literaturstudentin Anna (Sofia Carson), die sich einen Lebenstraum erfüllt und an die renommierte Universität in Oxford kommt, um dort für ein Jahr zu studieren. Dort lehnt sie den geheimnisvollen und arroganten Jamie kennen, der von „Queen Charlotte“-Star Corey Mylchreest gespielt wird. Schnell muss sie feststellen, dass es sich bei ihm ausgeregnet um ihren Poesie-Professor handelt. Schnell funkt es zwischen den beiden, allerdings hat Jamie ein Geheimnis, das Anna vor eine harte Probe stellt.
Der Film basiert auf einer Romanvorlage von Julia Whelan. Dabei orientiert sich die Produktion klar am Original, bis auf ein entscheidendes, aber wichtiges Detail: das Ende. Das ist bei Netflix nämlich noch tragischer als im Roman. Es ist aber auch generell die zweite Hälfte des Films, deren dramatische Wendung bei den Fans gut ankommt, wie aus den Kommentaren hervorgeht. Zuschauer loben vor allem auch die Tiefe der dargestellten Beziehungen, etwa zu Jamies Eltern. Und das Setting gefällt vielen.
Von der Kritik wird der Film allerdings eher zerrissen. So hält „My Oxford Year“ bei „Rotten Tomatoes“ einen Score von nur 33 Prozent. Viele bemängeln die vorhersehbaren Stereotypen und werfen der Handlung zudem vor, emotionale Momente zu verwässern oder komplett zu übergehen. Dem reinen Zahlenerfolg des Liebesfilms hat das bisher allerdings nicht geschadet.