Riesen-Flop für Amazon? Sci-Fi-Klassiker wird neu aufgelegt – und von Kritikern zerstört

Amazon ist mit dem Remake eines beliebten Sci-Fi-Klassikers ein Risiko eingegangen, das jetzt offenbar völlig nach hinten losgeht.
Riesen-Flop für Amazon? Sci-Fi-Klassiker wird neu aufgelegt – und von Kritikern zerstört
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Bereits seit einiger Zeit ist ein regelrechter Remake-Boom zu beobachten. Beliebte alte Stoffe werden reihenweise neu aufgelegt oder zumindest als Remaster technisch überholt. Dazu kommen diverse Erweiterungen der Stoffe über Spin-offs. Ein Konzept, das oft aufgeht – im Fall einer neuen Amazon-Adaption aber offenbar überhaupt nicht. Der neue Film basiert auf einem echten Klassiker im Sci-Fi-Genre, den Fans bis heute lieben: „War of the Worlds“, auf Deutsch „Krieg der Welten“.

Der Roman stammt von H. G. Wells und wurde bereits 1898 veröffentlicht. Es handelt sich um eines der bedeutendsten Werke des Autors, der wiederum enorm wichtig für das ganze Sci-Fi-Genre war. Auch deshalb wurde der Stoff bereits mehrfach filmisch adaptiert. Dabei sticht vor allem die 2005 erschienene Umsetzung heraus, die von niemand Geringerem als Steven Spielberg inszeniert wurde. In der Hauptrolle ist Action-Legende Tom Cruise zu sehen. Es sind also große Fußstapfen, an die sich Amazon mit einem neuen Konzept wagen wollte. Das kam bei der Kritik aber offenbar überhaupt nicht gut an.

Kritiker zerreißen „War of the Worlds“-Remake von Amazon

Die Geschichte des Romans dreht sich um eine Invasion der Erde durch vom Mars stammende Aliens. Diese haben es vor allem auf das Vereinigte Königreich – die Heimat des in London geborenen Schriftstellers – abgesehen, um von dort aus den Planeten und seine Rohstoffe zu erobern. Dabei verbreiten die Aliens vor allem durch ihre dreibeinigen riesigen Kampfmaschinen Angst und Schrecken; ein Umstand, den etwa Spielberg cineastisch sehr monumental in Szene zu setzen wusste. Amazon geht allerdings mit seiner „War of the Worlds“-Version andere Wege.

Statt die Alien-Invasion aus nächster Nähe zu zeigen, erlebt der Zuschauer die Angriffe zusammen mit dem Protagonisten über dessen Bildschirme. Bei diesem handelt es sich um den Analytiker William Radford (gespielt von Ice Cube), der für die Regierung arbeitet und zwecks Terrorüberwachung Zugriff auf alle Überwachungskameras des Landes hat. Das nutzt er auch gerne zu privaten Zwecken, um etwa seine Kinder Faith und Dave zu überwachen – eine Aufgabe, die während einer Alien-Invasion besonders stressig ist.

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Was im Vorfeld durchaus nach einer spannenden Idee klang, wird jetzt auf Bewertungsplattformen zerrissen. So schreibt etwa Ed Power vom „Daily Telegraph“: „Es ist albern, schäbig und zeigt viel zu oft den Rapper und späteren Hauptdarsteller Ice Cube, der auf einen Computerbildschirm starrt und dabei aussieht, als hätte er eine ziemlich dringende Verdauungsstörung.“

Zuschauer und Kritiker sind sich bei „War of the Worlds“ größtenteils einig

Diese wenig schmeichelhafte Beschreibung wird durch viele weitere ergänzt. So heißt es etwa in der „Variety“-Kritik zu „War of the Worlds“: „Wie viele Leute werden sich diesen Unsinn lange genug ansehen, um zu der Stelle zu kommen, wo der Prime-Lieferant Will die Situation rettet und sagt: 'Du musst eine offizielle Bestellung bei Amazon aufgeben, um die Drohne zu aktivieren'?“ Überhaupt gerate der ganze Film zu einem „abendfüllenden Werbespot für alles rund um Amazon“. Auf „Rotten Tomatoes“ hält der Film aktuell den äußerst selten vorkommenden Negativ-Score von 0 Prozent.

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Und auch die ersten Zuschauerwertungen lassen nichts Gutes erahnen. An einer Stelle heißt es: „Wenn ich jemandem dabei zusehen wollte, wie er den ganzen Tag vor dem Computer sitzt und auf Videos reagiert, würde ich mir einfach Asmongold [US-amerikanischer YouTuber, Anm. d. Red.] ansehen.“ Ein anderer schreibt sogar, dass die Amazon-Umsetzung von „War of the Worlds“ der schlechteste Film sei, den die Person jemals gesehen habe.

Es gibt allerdings auch einige wenige Stimmen, die den Film von Regisseur Rich Lee loben und als „Must Watch“ bezeichnen. „Ich finde, es ist ein gutes Remake des Originals mit neuer Technologie“, schreibt ein Nutzer bei „Rotten Tomatoes“. Der Perspektivwechsel scheint bei den positiven Kritiken im Fokus zu stehen; viele bezeichnen ihn als frische und zeitgemäße Idee, die zudem das Thema Datenschutz ansprechen würde.

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