Kessler-Zwillinge verabschiedeten sich vor ihrem Tod mit emotionalem Gruß

Die berühmten Show-Zwillinge Alice und Ellen Kessler sind im Alter von 89 Jahren verstorben. Vor ihrem Tod schickten sie einer gemeinsamen Freundin ein „unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk“.
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Alice und Ellen Kessler waren weit über Deutschland hinaus als Sängerinnen, Tänzerinnen und Entertainerinnen bekannt. Zusammen standen die 1936 in Nerchau geborenen eineiigen Zwillinge mehr als 60 Jahre lang auf der Bühne. Dabei können sie auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, in der sie auch mit internationalen Größen wie Frank Sinatra und Fred Astaire zusammenarbeiten konnten.

Am Montag, dem 17. November 2025, sind die beiden in ihrem Haus in Grünwald bei München im Alter von 89 verstorben; es handelte sich um assistierten Suizid. Das bestätigte die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“. Die Kessler-Zwillinge waren bereits seit einiger Zeit Mitglied in dem Verein und hätten sich mit dem Thema schon lange befasst.

Der gemeinsame Todestag am 17. November sei eine bewusste Entscheidung gewesen. Dementsprechend konnten sich die beiden auf ihren Tod vorbereiten, was sie offenbar unter anderem dafür nutzten, einer gemeinsamen engen Freundin, der Moderatorin Carolin Reiber, ein letztes Päckchen zu schicken.

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Alice und Ellen Kessler haben vor ihrem Tod alles geregelt – „Auch das Ende diszipliniert angehen“

Davon berichtet Reiber unter anderem im Gespräch mit dem „Merkur“. Die Moderatorin arbeitete nicht nur mehrfach mit Alice und Ellen Kessler zusammen. Die drei Frauen waren auch langjährige Nachbarinnen. Der letzte öffentliche Auftritt der Zwillinge fand ebenfalls in der Gesellschaft Reibers statt. Am 24. Oktober besuchten die drei die Premiere des Zirkus Roncalli.

Offenbar wollten sich die Zwillinge deshalb in besonderer Art und Weise von ihrer Freundin verabschieden und schickten ihr vor dem gemeinsamen assistierten Suizid ein Päckchen zu, auf dem stand, dass es erst am 18. November geöffnet werden soll. In dem Päckchen hätten sich sowohl ein Brief als auch ein „unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk“ befunden, auf das Reiber nicht näher eingehen wollte. „Für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren“, beantwortet sie die Frage nach dem Tod der beiden.

Die Moderatorin und langjährige Wegbegleiterin der Kessler-Zwillinge ist nicht die Einzige, die öffentlich trauert. So äußerte etwa der ebenfalls seit Jahren mit den beiden bekannte Roncalli-Zirkusdirektor Bernhard Paul: „Sie waren immer eins, jetzt sind sie zusammen gestorben. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, wenn eine von beiden übriggeblieben wäre.“