Deutschland und der Eurovision Song Contest (ESC) haben eine schwierige Geschichte. Die Bundesrepublik ist zwar das Land mit den häufigsten Teilnahmen. Das führte allerdings nicht zu mehr Erfolgen – im Gegenteil. Zwar konnte man 1982 und 2010 den Wettbewerb gewinnen. Man landete aber auch häufig auf den hinteren Plätzen, vor allem in den vergangenen Jahren. 2025 setzte man deshalb auf eine Zusammenarbeit mit der Entertainer-Legende Stefan Raab. Dieser war nicht nur maßgeblich am Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 beteiligt. Mit dem Song „Wadde hadde dudde da?“ belegte er auch selbst als Teilnehmer im Jahr 2000 einen guten 5. Platz.
Stefan Raab also zurück ins ESC-Team zu holen, war an einige Hoffnungen und Erwartungen geknüpft. Am Ende reichte es 2025 mit dem Geschwister-Duo Abor & Tynna dann „nur“ für den 15. Platz. Dabei wurden zwar insgesamt mehr Punkte erreicht als im Vorjahr; 2024 genügte das aber für den besseren 12. Platz. Direkt im Anschluss war bereits über Konsequenzen spekuliert worden, die jetzt offenbar umgesetzt werden, was auch Raab betrifft.

Stefan Raab wird in Schreiben zum ESC 2026 nicht erwähnt
Denn wie jetzt bekannt wurde, beendet die ARD sowohl die Zusammenarbeit mit Stefan Raab als auch mit dem Sender RTL. Das berichtet unter anderem das Medienportal „DWDL“. Damit ist das Projekt „Chefsache“ wohl offiziell gescheitert. Unter diesem Titel wurde etwa der nationale Vorentscheid bei RTL vermarktet. Dieser Schritt war abzusehen, da die ARD im Vorfeld des ESC 2025 klar formuliert hatte, dass man die Zusammenarbeit nur im Falle eines Erfolges verlängern wolle.
Für den ESC 2026 ist zum ersten Mal federführend der SWR verantwortlich; in den Jahren zuvor lag die Verantwortung beim NDR. Dem Sender zufolge wolle man den Vorentscheid auf ein einziges Finale konzentrieren. „Wir suchen Songs, die das Potenzial haben, international erfolgreich zu sein – beim ESC, aber auch darüber hinaus. Dazu brauchen wir Artists, die das Talent sowie die Persönlichkeit für eine internationale Karriere in sich tragen“, wird der Sender zitiert. Der öffentliche Vorentscheid findet laut „ESC kompakt“ Ende Februar 2026 statt, der dann um 20:15 Uhr von der ARD übertragen wird.