Emma Watson: Aus diesem Grund stand der „Harry Potter“-Star seit 7 Jahren nicht vor der Kamera – „Hat mich gebrochen“

Seit sieben Jahren hat sich Emma Watson komplett aus Hollywood zurückgezogen. Jetzt hat die Schauspielerin den Grund verraten und dabei tief blicken lassen.
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Die insgesamt acht „Harry Potter“-Filme machten die britische Schauspielerin Emma Watson bereits als Kind weltbekannt. Beim Dreh des ersten Teils, „Harry Potter und der Stein der Weisen“, war die Darstellerin der Hermine Granger selbst gerade einmal zehn Jahre alt. Beim Casting setzte sie sich im Übrigen gegen etwa 4000 andere Bewerberinnen durch. Trotz des enormen öffentlichen Drucks war Watson auch bereits während und nach den Dreharbeiten mit anderen Projekten erfolgreich. So war sie etwa in „Ballet Shoes“ (2007), „Vielleicht lieber morgen“ (2012) und „Colonia Dignidad“ (2015) zu sehen.

Besonders hervorzuheben sind auch die Realverfilmung von Disneys „Die Schöne und das Biest“ (2017), der mehr als 1 Milliarde US-Dollar einspielen konnte, und die Neuverfilmung von „Little Women“ (2019). In dem Film von Greta Gerwig war Emma Watson unter anderem an der Seite von Saoirse Ronan, Florence Pugh, Timothée Chalamet, Laura Dern und Meryl Streep zu sehen. Kurz: Watson war eine gefragte Schauspielerin in Hollywood – bis sie sich nach den Dreharbeiten zu „Little Women“ dann weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog. Jetzt hat die Schauspielerin in einem emotionalen Interview mit „Hollywood Authentic“ über den Grund dafür gesprochen.

Prinzipiell betont sie, dass es nicht an der Schauspielerei lag, die ihr immer noch großen Spaß machen würde. So war sie seit ihrem Rückzug in einigen Werbekampagnen und auch in der „Harry Potter Reunion“ zu sehen. Bei einem Spot für ihre eigene Gin-Marke Renais hat Emma Watson sogar erstmals selbst Regie geführt. Von der Filmwelt wolle sie prinzipiell ein Teil bleiben; ihr habe allerdings der enorme Druck zu schaffen gemacht. Alles sei immer auf Produktivität und Performance ausgerichtet gewesen, in jedem Interview sei es um ihre Projekte gegangen, sodass es permanent darum gegangen sei, das Produzierte zu verkaufen. Sie geht so weit, das Ganze als „seelisch zerstörend“ zu bezeichnen. Der Teil, auf den sie sich eigentlich konzentrieren wolle, nämlich die Schauspielerei, sei dabei zunehmend zu kurz gekommen. „Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich so wenig von dem tun konnte, was mir eigentlich Freude bereitet.

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Emma Watson spricht ehrlich über ihr Hollywood-Aus: „Seelisch zerstörend“

Gleichzeitig habe sie den Druck, eine Person des öffentlichen Lebens zu sein und auch optisch der Erwartungshaltung gerecht werden zu müssen, als einengend empfunden. „Das raubt sehr viel Energie“, erläuterte Emma Watson im Interview. Im Podcast „On Purpose with Jay Shetty“ ging sie noch einen Schritt weiter und betont, dass es die Öffentlichkeit vor allem für Frauen schwierig sei. „Die Schönheitsideale sind unmöglich und so schwer zu erreichen. Die Messlatte wird ständig höher gelegt, sodass man sich dauernd wie in einer Reality-Show auf einer Überlebensinsel befindet“, wird die Schauspielerin zitiert.

Dazu kommt bei Emma Watson ein sehr persönliches Thema. Denn ihr habe auch zu schaffen gemacht, wie schwierig es in Hollywood gewesen sei, Freundschaften zu schließen. „Ich kam zu Dreharbeiten mit einer Erwartung, die ich wohl durch Harry Potter entwickelt hatte – dass die Menschen, mit denen ich zusammenarbeitete, meine Familie sein und wir lebenslange Freunde werden würden“, erklärt Watson. Das sei allerdings bei anderen Filmprojekten nie wieder der Fall gewesen. Die dort herrschende Ablehnung habe sie als sehr schmerzhaft empfunden. Sie habe einfach kein dickes Fell, erklärt die 35-Jährige, die aktuell im Fernstudium in Oxford kreatives Schreiben studiert. Und: „Vielleicht bin ich einfach nicht für diese Art von wettbewerbsintensivem Umfeld geschaffen. Es hat mich gebrochen.“

Deshalb richtete Watson ihr Augenmerk zunächst auf andere Projekte. So ist sie etwa im Umweltschutz sehr aktiv. Ihre Prioritäten wolle sie nun eher aufs Private legen und dabei „fürsorglich und präsent“ sein. Prinzipiell will Emma Watson aber auch nicht ausschließen, irgendwann auf die große Leinwand zurückzukehren. Allerdings müsse sie dafür erst einen Weg finden, diese Arbeit so auszuführen, „dass ich mich nicht in verschiedene Rollen und Persönlichkeiten aufspalten muss.“