In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober werden alle Uhren auf Winterzeit umgestellt. Das bedeutet, dass man eine Stunde „dazubekommt“, weil die Uhren nachts um 3 Uhr um eine Stunde zurückgestellt werden. Bei der Sommerzeit „verliert“ man diese Stunde dann allerdings wieder. Die Zeitumstellung wurde in Deutschland im Jahr 1978 eingeführt, wobei die Winterzeit die „normale Zeit“ ist. Die Sommerzeit wurde damals ergänzt. Grund dafür war, dass man sich erhoffte, auf diese Weise Strom sparen zu können: Eine Stunde mehr Tageslicht versprach einen geringeren Stromverbrauch aus der Steckdose.
Wie viel und ob überhaupt so tatsächlich Strom gespart wird, ist allerdings höchst umstritten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Büros für Technik-Abschätzung (TAB)veröffentlichten bereits im Jahr 2016 im Auftrag des Bundestages einen Bericht. In diesem ist minimalen Einsparungen von 0,21 Prozent des nationalen Stromverbrauchs die Rede. Zudem wird ein weiterer wichtiger Aspekt erwähnt: Viele kämpfen mit der Zeitumstellung gegen ihre innere Uhr an. Im Bericht ist von einer Anpassungsphase von vier Wochen oder sogar länger die Rede.

Könnte die Zeitumstellung 2026 abgeschafft werden?
Dazu kommen einige Umfragen, die zeigen, dass mehr als 70 Prozent der Bevölkerung die Zeitumstellung für unnötig halten. Zwar sehen es nicht alle EU-Länder so kritisch wie Deutschland. Eine Abstimmung im EU-Parlament im Jahr 2019 fiel dennoch zugunsten der Abschaffung aus. Passiert ist seitdem allerdings gar nichts. Woran liegt das? Offenbar scheitert eine Abschaffung der Zeitumstellung der EU an einer simplen Frage. Will man künftig auf die Sommer- oder auf die Winterzeit setzen?
Für Fans der Abschaffung gibt es jetzt allerdings gute Nachrichten. Spanien will dem Thema neuen Auftrieb geben und eine Einigung voranbringen. Der spanische Premierminister Pedro Sánchez erklärt das mit der Tatsache, dass der biologische Rhythmus der Menschen zweimal im Jahr für nichts durcheinandergebracht werden. Einige Länder haben die Zeitumstellung auch bereits erfolgreich abgeschafft. Dazu gehören etwa Island und die Türkei, aber auch Russland und Belarus.