48-Stunden-Woche soll kommen: Bundesregierung plant Arbeitszeitreform

Die Bundesregierung plant eine Arbeitszeitreform. Künftig soll es demnach eine wöchentliche Obergrenze in Form einer 48-Stunden-Woche geben. Was das für Arbeitnehmer bedeutet.
picture alliance

Schon vor einigen Wochen hat ein Vorschlag der Bundesregierung für Aufsehen gesorgt. Arbeitszeiten sollen künftig flexibler gestaltet werden können. Deshalb soll es anstelle des klassischen 8-Stunden-Tages eine 48-Stunden-Woche geben. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder täglich länger arbeiten muss.

Stattdessen sollen Betriebe und Arbeitnehmer individueller festlegen können, wann gearbeitet wird. Bisher musste man sich an die Obergrenze von 8, in Ausnahmefällen 10, Stunden pro Tag halten. Die neue Obergrenze gilt dann für die ganze Woche anstatt für nur einen Tag. "Die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit würde aber faktisch nach Abzug der Mindestruhezeit von 11 Stunden und der entsprechenden Ruhepause von 45 Minuten eine tägliche Höchstarbeitszeit von 12 Stunden und 15 Minuten ermöglichen", belegt das Hugo Sinzheimer Instituts (HSI) für Arbeitsrecht.

skipper_sr/Shutterstock

Bundesregierung plant 48-Stunden-Woche: Was das für Arbeitnehmer bedeutet

Allerdings heißt das nicht, dass künftig jeden Tag 12 Stunden gearbeitet werden muss. Die Arbeitszeitreform ermöglich aber eine freiere Handhabung. Ein Mitarbeiter könnte demnach also an einem Tag 12 Stunden und am nächsten nur sechs Stunden arbeiten. Arbeitnehmer sollen so auch mehr Zeit für Hobbys oder Familie haben. Die Flexibilität würde demnach die Work-Life-Balance verbessern. Gleichzeitig profitieren Unternehmen, wenn es wichtige Aufgaben gibt, die noch am selben Tag erledigt werden müssen.

Es gibt jedoch auch Kritik für die neuen Plänen der Koalition. "Arbeitsmedizinisch ist längst erwiesen, dass Arbeitszeiten von mehr als acht Stunden die Gesundheit gefährden", mahnte das HSI. Somit sei das Risiko ein Burnout zu entwickeln, erhöht. Insbesondere die Gewerkschaften wehren sich gegen die Entwicklungen. Doch Union und SPD haben sich schon im Koalitionsvertrag auf die 48-Stunden-Woche geeinigt. Wann genau die neue Regelung kommt, ist momentan noch nicht absehbar.