Passat, Bora und Co.: Das steckt hinter den Autonamen bei VW

Die Autos von VW tragen griffige Namen wie Bora, Scirocco und Passat. Dahinter steht ein fast schon poetisches Konzept, das Teil des Erfolgs ist.
Passat, Bora und Co.: Das steckt hinter den Autonamen bei VW
IMAGO / Sylvio Dittrich
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Auch, wenn die deutsche Automobilindustrie in der Krise steckt, thront ein Hersteller international gesehen immer noch an der Spitze: VW. Die Volkswagen AG mit Sitz in Wolfsburg umspannt bekannte Marken wie Audi, Škoda und Seat. Und auch Lamborghini, Bentley und Porsche gehören zum Portfolio. Beliebt sind aber auch die Automodelle von VW selbst, die die aufeinander geschobenen Initialen des Herstellers als Logo auf der Karosserie tragen.

Die Modelle tragen Namen wie Passat und Bora oder auch Santana. Wer dabei an Winde denken muss, ist direkt auf dem richtigen Weg. Denn VW hat seine Autos unter anderem aufgrund der Symbolik oft nach Winden benannt; teilweise werden auch Sportarten oder mythologische Motive verwendet. Gerade ersteres kommt besonders häufig vor, denn in der meteorologischen Bezeichnung von sich bewegender Luft steckt unter anderem das Bild von Dynamik, Kraft und Geschwindigkeit, das der Autohersteller mit seinen Fahrzeugen offenbar gerne vermitteln möchte. Gleiches gilt für Sportarten. Und es gibt noch einen anderen Grund.

VW Passat W8 Variant - sozusagen der Dienstwagen des Fußballspielers Stefan Effenberg
IMAGO / Camera4

VW benennt seine Autos auffällig oft nach Winden

VW verkauft seine Autos überall auf der Welt, dementsprechend sprechen die Kundinnen und Kunden der Marke die verschiedensten Sprachen. Das stellt weltweit operierende Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen. Immerhin brauchen die Produkte Namen, die möglichst in jeder Sprache griffig sind und keine eventuell nachteilige Bedeutung haben. Die Namen der verschiedenen Winde klingen nicht nur griffig, sie heißen auch in vielen Ländern gleich oder zumindest ähnlich. Doch wofür stehen die VW-Namen denn nun im Detail?

  • Bora: Das bedeutet im Griechischen so viel wie „kalter Windstoß“ oder auch „kalter Regenguss“. Dabei handelt es sich um einen trockenen, kalten und böigen Fallwind an der östlichen Adriaküste.
  • Jetta: Leitet sich vom Begriff Jetstream ab, der wiederum einen starken Luftstrom in der Tropo- oder Stratosphäre bezeichnet.
  • Passat: Bezieht sich auf die östlichen, sehr beständigen Passat-Winde, die am Äquator in den Tropen und Subtropen wehen.
  • Santana: Stellen einen Bezug zu den bekannten kalifornischen Santa-Anna-Winden her. Dabei handelt es sich um warme, trockene Winde, die das Wetter in Südkalifornien maßgeblich beeinflussen.
  • Scirocco: Bezeichnet einen heißen Wüstenwind, der von der Sahara in Richtung Mittelmeer weht und unter anderem für den auch in Deutschland ab und zu auftretenden Sahara-Wind bekannt ist.
  • Vento: Das italienische Wort für Wind.
VW-Fahrzeuge stehen auf einem Autohof in Freiburg
IMAGO / Winfried Rothermel

Mythologie, Sport und Tiere in den Autonamen von VW

Wie eingangs bereits erwähnt, beziehen sich die Namen der VW-Autos aber nicht ausschließlich auf Winde. Ein weiteres, wiederkehrendes Motiv ist Sport, das ebenfalls einen Bezug zu Bewegung herstellt. Aber auch von der Mythologie und auch von der Tierwelt hat sich VW offensichtlich inspirieren lassen. Auch hier war wohl ein Kriterium, dass die Namen in möglichst vielen Sprachen Gültigkeit haben können.

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  • Amarok: Das ist der Name eines riesigen Wolfswesens, das der Mythologie der Inuit entstammt.
  • Caddy: So wird sowohl die Person bezeichnet, die den Golfspielerinnen und -spielern ihre Schläger trägt als auch der kleine Wagen, der zum Transport der Schläger verwendet wird.
  • Corrado: Wurde vom spanischen Wort „correr“ abgeleitet, das auf Deutsch „laufen“ bedeutet.
  • Derby: Heute gängiger Begriff für Partien im Mannschaftssport. Ursprünglich ist der Name auf Lord Derby zurückzuführen, nach dem ein Pferderennen benannt wurde.
  • Eos: Die griechische Göttin der Morgenröte.
  • Fox: Das englische Wort für „Fuchs“, der auch ein Symbol für Intelligenz und Anpassungsfähigkeit ist.
  • Golf: Eine traditionelle Ballsportart mit Schlägern.
  • Lupo: Das italienische Wort für „Wolf“. Dass der Wolf mehrfach in den VW-Modellnamen auftaucht, ist wohl auch eine Anspielung auf den Firmensitz in Wolfsburg.
  • Phaeton: Bezieht sich auf den Sohn des Sonnengottes Helios, der mit dem Sonnenwagen in Verbindung gebracht wird. Der Begriff bezeichnete früher auch herrschaftliche Pferdekutschen.
  • Polo: Nach der gleichnamigen Sportart benannt, bei der die Spielerinnen und Spieler auf Pferden reiten und versuchen, einen Ball mit langen Holzschlägern ins gegnerische Tor zu bringen.
  • Tiguan: Eine Kombination aus den Tieren Tiger und Leguan.
  • Touareg: Der Name bezieht sich auf ein Nomadenvolk in der Sahara und im Sahel Afrikas.