Vollbremsung: Viele machen einen entscheidenden Fehler

Eine richtig ausgeführte Vollbremsung kann im Straßenverkehr Leben retten. Allerdings machen viele dabei einen wichtigen Fehler.
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Im Straßenverkehr können sich eine ganze Reihe von Situationen ergeben, in denen eine Vollbremsung nötig ist. So kann das Fahrzeug vor einem abrupt abbremsen, eine Person plötzlich auf die Straße rennen oder ein anderes Auto ausscheren. Dann ist eine schnelle und korrekte Abbremsung der entscheidende Faktor, um nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu schützen.

Deshalb lernt man in der Fahrschule bereits alles Nötige über eine mögliche Gefahrenbremsung, die dann in der Regel auch mehrfach geübt wird. Allerdings finden diese Übungen natürlich nicht unter echten Bedingungen, sondern in einer geschützten Umgebung wie etwa auf abgelegenen Feldwegen statt. Das ist also keine Garantie dafür, dass man in einer echten Gefahrensituation rechtzeitig reagieren und eine korrekte Vollbremsung durchführen kann.

Bei einer Vollbremsung ist es wichtig, das Bremspedal direkt komplett durchzutreten, bis das Fahrzeug zum Stehen kommt. Wie lang der Bremsweg dabei ist, hängt von der zuvor gefahrenen Geschwindigkeit und auch von der Beschaffenheit des Untergrunds sowie der Reifen ab. Deshalb ist ein korrekter Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug im Ernstfall so wichtig. Zusammen mit dem Bremspedal muss auch die Kupplung durchgetreten werden, damit der Motor nicht abgewürgt wird. Ein Fehler kommt dabei besonders oft vor.

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Kräftiges Bremsen und sanftes Lenken sind bei Vollbremsung essenziell

Viele Autofahrerinnen und -fahrer erschrecken sich, wenn sie das erste Mal oder nach längerer Zeit eine Vollbremsung vollführen. Das sogenannte ABS (Antiblockiersystem) sorgt nämlich dafür, dass das Pedal spürbar vibriert, wenn man es dauerhaft nach unten drückt. Das signalisiert lediglich, dass das System arbeitet. Nur, wer ein Auto ohne ein solches ABS fährt, sollte stattdessen auf eine sogenannte Stotterbremse setzen, damit die Reifen nicht blockieren, indem man das Bremspedal schnell abwechselnd nach unten tritt und es dann wieder löst.

Der „Auto Club Europa“ mahnt zudem, während des Bremsens nur sanfte Lenkbewegungen auszuführen. „Viele reißen dann jedoch intuitiv das Lenkrad in die Richtung, in die ihr Fahrzeug fahren soll, oder schlagen die Lenkung zu weit ein. Beides kann zu unkontrollierbaren Fahrzeugreaktionen führen“, heißt es dort. In diesem Zusammenhang sollte man zudem bei einer Vollbremsung unbedingt beide Hände fest am Lenkrad haben.

Moderne Autos verfügen aber auch zusehends über entsprechende Assistenzsysteme. Laut EU-Verordnung sind solche Systeme seit Juli 2024 in Neuwagen sogar verpflichtend. Diese warnen ihre Fahrerinnen und Fahrer vor bevorstehenden Hindernissen und übernehmen unter Umständen sogar das Bremsen. Das ersetzt allerdings nicht aufmerksames Fahren.