Autofahrerinnen und -fahrer kennen das Problem: Schneller, als man gucken kann, steigt der eben noch günstigere Spritpreis wieder an. Einem Bericht des Bundeskartellamts steigt die Anzahl der Preisänderungen pro Tag immer weiter an, teilweise ist von durchschnittlich 18 Änderungen die Rede. Das macht es – vor allem für Berufstätige – immer schwieriger, ein günstiges Zeitfenster abzupassen. Und es führt zu Frust, wenn man gerade teuer getankt hat, um wenige Stunden später die Preise wieder fallen zu sehen.
Das wollen mehrere Bundesländer ändern, wie unter anderem die „Rheinische Post“ berichtet. Als Vorbild soll dafür eine Methode dienen, die etwa im Nachbarland Österreich bereits recht erfolgreich ist. Dort steigen die Preise an Tankstellen nämlich nur einmal am Tag, und zwar um 12 Uhr. Preissenkungen sind hingegen zu jeder Uhrzeit möglich. Der große Vorteil für Autofahrerinnen und -fahrer: Eine deutlich höhere Preissicherheit. Man muss nicht ständig nach dem günstigsten Fenster suchen. Zudem würde die Maßnahme mehr Transparenz schaffen.
Spritpreise an Tankstellen sollen nur noch einmal pro Tag steigen dürfen
Sogar der Tankstellen-Interessenverband begrüßt die Pläne, die eine Stabilisierung für Kundinnen und Kunden bedeuten würden. Davon würden auch die Betreiberinnen und Betreiber profitieren, die den Frust der Kundschaft oft ausbaden müssten. Dabei sind sie nicht in an der Preisgestaltung und somit auch nicht für die Verteuerung verantwortlich; diese gehe von den Mineralölkonzernen aus. Außerdem könnten die Tankstellen auch dahingehend profitieren, dass sie die ständigen Preisänderungen als Preisdaten etwa für Tank-Apps nicht mehr weiterleiten müssten. „Wir finden das richtig und gut“, fasst Herbert Rabl, Sprecher des Tankstellen-Interessenverbands zusammen.
Bereits 2012 gab es einen ähnlichen Beschluss der Länderkammer, der dann allerdings von der damaligen Bundesregierung nicht umgesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Lage allerdings auch noch nicht so dramatisch wie heute; die „Tagesschau“ berichtet von „nur“ vier bis fünf Kostensprüngen am Tag. Seitdem habe sich der Handlungsdruck allerdings enorm verschärft. Zudem zeige das Vorbild Österreich, dass die Maßnahme funktionieren könne.