Dank 5000 Jahre altem Zahn: Wie Wissenschaftler wichtiges Geheimnis um „Stonehenge“ gelöst haben

Der uralte Steinkreis von Stonehenge ist eines der ältesten und dennoch rätselhaftesten Bauwerke überhaupt. Zumindest eines seiner Geheimnisse konnte dank eines uralten Zahnes inzwischen gelöst werden.
Dank 5000 Jahre altem Zahn: Wie Wissenschaftler wichtiges Geheimnis um „Stonehenge“ gelöst haben
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Der majestätische Steinkreis von Stonehenge ist in Südengland in der Nähe der kleinen, etwa 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner fassenden Stadt Amesbury beim Fluss Avon zu finden. Eine erste Version stammt vermutlich aus der Zeit um 3000 v. Chr. Das ist vergleichbar mit den ägyptischen Pyramiden. Über die Geschichte und den ursprünglichen Zweck des Steinkreises gibt es verschiedene Theorien, die sich teilweise widersprechen. So gibt eine Seite, die davon ausgeht, dass die Steine durch Gletscherschmelze an ihren Platz gelangt sind. Andere gehen hingegen davon aus, dass die großen Felsbrocken von Menschen dorthin transportiert wurden.

Ein 5000 Jahre alter Zahn konnte jetzt eine neue Verbindung zu Wales herstellen, dessen heutige Ländergrenze knappe 90 Kilometer von Stonehenge entfernt liegt. Bei dem bereits 1924 gefundenen Zahn handelt es sich um die Überreste eines Kuhgebisses. Ein Hologramm des Zahns ergab, dass das Tier aus einer Gegend mit sogenanntem paläozoischen Gesteinen stammte, ähnlich dem in Wales. Doch was bedeutet das nun im Detail?

Stonehenge vor blauem Himmel
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Alter Kuhzahn gibt wichtigen Hinweis auf die Entstehungsgeschichte von Stonehenge

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Kuh Teil einer Rinderherde war, die die großen Steine nach Stonehenge transportierte. Dass Rinder dafür eingesetzt wurden, ist Michael Parker Pearson, einem Professor für britische Spätprähistorie, zufolge eine neue und spannende Erkenntnis. „So oft dominieren große Erzählungen die Forschung zu bedeutenden archäologischen Stätten, aber dieser detaillierte biografische Ansatz zu einem einzelnen Tier bietet eine völlig neue Facette der Geschichte von Stonehenge“, erklärt Pearson dem „Independent“.

Der Fund liefert neben den verwendeten Blausteinen, die aus Südwest-Wales stammen, einen weiteren Hinweis auf das Nachbarland Englands. „Ein winziges Stück eines Kuhzahns hat uns eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, und wir hoffen, dass wir mit dem Aufkommen neuer wissenschaftlicher Methoden noch mehr über ihre lange Reise erfahren werden“, erklärte Professorin Jane Evans, Hauptautorin der Studie, die die Ergebnisse zur Untersuchung des Kuhzahns zusammenfasst.

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