Hauskauf mit besonderen Bedingungen: Planstadt will nur nette Menschen

Eine Siedlung in den USA verpflichtet ihre Bewohnerinnen und Bewohner zur Nettigkeit. Das Konzept sorgt für Begeisterung, aber auch für Diskussionen.
SilverwoodCalifornia

Ein Hauskauf ist für die meisten keine Kleinigkeit, viele erfüllen sich dabei sogar einen Lebenstraum. Doch das schönste Haus hilft nichts, wenn die Nachbarschaft nicht passt. Deshalb gibt es in der Planstadt Silverwood in Kalifornien ein besonderes Konzept. Dort will man von vornherein für Nettigkeit sorgen und tritt mit einer entsprechenden Aufforderung an die Käuferinnen und Käufer heran.

„Wir fangen mit einem Nettigkeits-Versprechen an, das in den Dokumenten enthalten ist, die die neuen Bewohner beim Einzug unterschreiben“, wurde John Ohanian, Manager der Planstadt, von mehreren Medien vorab zitiert. Rechtlich war dieser „Freundlichkeitsvertrag“ zwar am Ende nicht ganz umsetzbar, wie Ohanian berichtet. An der grundsätzlichen Idee hat sich aber nichts verändert. So will man die „freundlichste Stadt Amerikas“ werden.

Interessierte verpflichten sich also zusammen mit dem Hauskauf zu weit mehr, als normalerweise üblich ist. Die Häuser kosten offenbar zwischen 400.000 und 700.000 US-Dollar, was für den teuren Bundesstaat Kalifornien recht günstig ist, und es ist außerdem erwünscht, dass man „engagiert, hilfsbereit und nachbarschaftlich“ sein soll. Während viele die Idee feiern, gibt es auch skeptische Kommentare.

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In Silverwood sollen Einwohner „aktiv zuhören“ und keine „verletzende oder spaltende Sprache“ nutzen

Wie unter anderem die britische „Sun“ berichtet, haben bereits 1500 Familien ein Haus in Silverwood gekauft. Die Pläne sehen allerdings noch weitaus größere Dimensionen vor. So sollen in den kommenden 20 Jahren insgesamt 15.000 Häuser entstehen, wobei die Käuferinnen und Käufer vorab aus vier verschiedenen Grundrissen auswählen können. Dazu kommen eine Parklandschaft, ein Gemeindezentrum, Sportplätze, Schwimmbäder, Schulen und viele Meilen Wanderwege um die Planstadt herum. Der nahegelegene Silverwood Lake ermöglicht zudem diverse Wassersport-Aktivitäten. Dazu kommen weitere Vorteile, wie ein besonderes modernes Netz.

„Es wird eine Kultur der Freundlichkeit in das Gefüge der Gemeinschaft integriert, um eine Enklave zu schaffen, in der die Bewohner äußeres Chaos überwinden und durch Zusammenarbeit gedeihen können“, erklärt Ohanian. Im Sommer 2025 konnten die ersten Familien in Silverwood einziehen, die sich von ihren Erfahrungen vor Ort begeistert zeigen.

Generell stößt die grundsätzliche Idee auf viel Zustimmung. So findet man in den Kommentarspalten zu dem Thema einige Beiträge, sich etwas Ähnliches auch hierzulande wünschen würden. In politisch rauen Zeiten könnten solche Orte den Zusammenhalt stärken und ein positives Gefühl schaffen. Einige äußern sich aber auch skeptisch, wie realistisch das ganze Projekt langfristig sein kann und dass man dann ja nie wissen könne, ob jemand tatsächlich nett sei oder nur aufgrund der Regelungen vor Ort.