Ob jemand beim Essen gehen genau auf die Rechnung schaut, ist von Person zu Person verschieden. Es gibt aber durchaus Menschen, die schon vorab ausrechnen, bei welchem Betrag sie am Ende landen und danach auch ihre Bestellungen aufgeben, weil sie sich beispielsweise ein Kostenlimit gesetzt haben. Wenn die Rechnung dann doch plötzlich höher ausfällt, als antizipiert, kann das zu Irritation und gegebenenfalls auch Ärger sorgen.
So ging es einem Reddit-Nutzer, der in einem Lokal in London essen war. Er kommentiert etwas ironisch den zusätzlichen Kostenpunkt, den er auf seiner Rechnung entdeckt hat. Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein Gericht, das er nicht bestellt hatte oder weitere Servicekosten (neben dem 12,5-prozentigen Bedienungsgeld). Stattdessen war dort der Punkt namens „Optional Carbon Free Dinig“ gelistet, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „CO2-freies Essen gehen“.

Was hinter der CO2-Zusatzgebühr auf der Rechnung steckt
Im Vergleich zum Gesamtbetrag der Rechnung scheint die Summe von 1,23 britischen Pfund (GBP) nicht viel zu sein. In erster Linie beschwert sich der Nutzer auch nicht über die Höhe der Zusatzkosten an sich. Viele finden es aber schwierig, dass er vorab nicht über diese informiert und aufgeklärt wurde. Erst auf Nachfrage erläuterte das Restaurant offenbar, dass es sich um eine Gebühr handelt, deren Erlös am Ende bei der Umweltinitiative „GiftTrees“ landet, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und Bäume pflanzt. Zudem arbeitet das entsprechende Restaurant mit der Organisation „StreetSmart“ zusammen, die sich um Obdachlose kümmert.
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Das Restaurant gab an, dass über die Gebühr, die vielen Kunden wahrscheinlich nicht einmal auffällt, allein in diesem Kalenderjahr bereits 31.000 GBP für GiftTrees und 9221,75 GBP für StreetSmart zusammengekommen seien. Und es scheint noch weitere Lokale in London zu geben, die mit der Gebühr arbeiten, wie aus einem Artikel von „Time Out“ hervorgeht. Trotz des wohltätigen Zwecks, den auch einige Kommentatoren bei Reddit positiv hervorheben, sind die Reaktionen vor allem negativ.

Viele kritisieren die freiwillige Zusatzgebühr auf der Rechnung
So kommentiert ein Nutzer sarkastisch: „Es wird sogar auf deine Spende für CO2-freies Essen eine Servicegebühr erhoben.“ Ein anderer erklärt: „Das ist eine sehr dumme und hinterhältige Sache, die aus den USA kommt. Servicegebühr in Prozent zusätzlich zu der zusätzlichen 'optionalen' Gebühr, die sie hinzugefügt haben (wahrscheinlich versteckt auf der Speisekarte, wenn überhaupt erwähnt).“ Und noch jemand schreibt: „Lustig, dass sie die Spende für ein CO2-freies Essen als optional gekennzeichnet haben, aber nicht erwähnen, dass die Servicegebühr optional ist.“
Den meisten geht es offenbar so, wie dem Initiator des Posts: Sie würden gerne vorab und nicht erste durch die Rechnung informiert werden. Zudem merken mehrere an, dass sie eine Opt-in-Option besser finden würden, als ein Opt-out. Das würde bedeuten, dass die Restaurants vorab fragen, ob man die Gebühr zahlen und den Umweltschutz so unterstützen möchte, anstatt dass man aktiv widersprechen muss. Ähnlich machen es beispielsweise Fluggesellschaften mit der freiwilligen CO2-Kompensation.