Der Petersdom ist eines der wichtigsten Wahrzeichen des unabhängigen Staates der Vatikanstadt, der mitten in der italienischen Hauptstadt Rom liegt. Er gehört nicht nur zu den sieben römischen Pilgerkirchen, sondern hat auch eine große kulturelle Bedeutung. Außerdem wartet auf dem davor liegenden Petersplatz die Menge üblicherweise auf die Bekanntgabe eines neuen Papstes, wovon jedes Mal aufs Neue – so auch bei der jüngsten Wahl in diesem Jahr – Bilder um die ganze Welt gehen.
Dieser wird dann zudem traditionellerweise auf der Mittelloggia des Petersdoms erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert. Kurz: Dem Gebäude kommt in der Römisch-katholischen Kirche eine wichtige Bedeutung zu. Wohl auch deshalb ist die Kirche immer wieder das Ziel von Vandalismus. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich an diesem Wochenende, als es zu einer Urin-Attacke auf einen der Altäre kam.

Vandalismus am und im Petersdom kommt immer wieder vor
Das Ganze ereignete sich am Samstag, wie mehrere italienische Medien übereinstimmend berichten. Und anders, als man vielleicht vermuten könnte, fand die Attacke nicht zu Randzeiten in einer fast leeren Kirche, sondern vor mehreren hundert Gläubigen statt. Ein Mann überwand die Absperrung im Petersdom zum Hauptaltar, der sich um dem Grab des Apostels Petrus befindet. Der junge Mann ließ dort die Hosen herunter und urinierte vor den Anwesenden auf den Altar, bis ihn zwei Sicherheitsleute zurückziehen. Kirchenrechtlich gilt das Ganze offenbar als Schändung. Die Reinheit des Altars muss offenbar in einem Reinigungsritus wiederhergestellt werden.
Ein Video des Vorfalls sorgt seitdem in sozialen Medien für Aufsehen und teilweise heftige Reaktionen. Während einige die Aktion in erster Linie unterhaltsam bis lustig finden, drücken auch viele ihre Empörung aus. Nicht alle davon sind offenbar selbst gläubig, sondern stören sich schlicht und ergreifend auch an der Schädigung des Kulturguts.
Sogar Papst Leo XIV. äußerte sich zu den Vorkommnissen – eine Seltenheit, da die Kirche den immer wieder vorkommenden Vandalismus am Petersdom normalerweise nicht kommentiert, um eventuelle Nachahmungseffekte zu verhindern. Das Kirchenoberhaupt forderte offenbar eine schnelle Aufarbeitung des Falls, bei der auch die Effizienz der Sicherheitsvorkehrungen überprüft werden soll.