Am 16. Mai feiert eine junge Frau im berühmten Hamburger Party-Kiez in einem Club namens Frieda B. Dort trifft sie auf eine Gruppe Männer, die dort einen Junggesellenabschied feiern. Mit einem der Männer kam es offenbar zu einem One-Night-Stand, denn kurze Zeit später stellt sie fest, dass sie schwanger ist – allerdings hat sie keine Ahnung, wer der Vater ist. Sie weiß nur, dass sie ihn in dem Club kennengelernt hat. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich mit einer E-Mail an die Chefin des Clubs, Maren Dickers.
In der Nachricht bittet sie vor allem um Foto- oder Videomaterial aus der entsprechenden Nacht, um den Mann identifizieren zu können. Unter anderem steht in der Mail: „Ich war am 16.5. bei euch und bin auf der Suche nach einer Person, die ich an dem Tag bei euch kennengelernt habe. Ich habe leider keine Kontaktdaten [sic!] aber durch dieses kurze kennenlernen [sic!] ist eine Schwangerschaft entstanden. Meine Frage ist, ob ihr evtl. noch Fotos 16.5. habt? Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.“ Das möchte Dickers tatsächlich gerne, allerdings wählt sie einen eher unkonventionellen Weg und veröffentlicht die E-Mail.

Schwangerschaften nach One-Night-Stands kommen häufiger vor als man denkt
Dabei schwärzt sie Name und Mail-Adresse der Person, postet die Nachricht in den sozialen Netzwerken und versieht den Post mit der Beschreibung: „Wer hat am 16.05. die junge Dame 'kurz kennengelernt', 'knickiknacki' gemacht und ist bereit, Verantwortung zu übernehmen?“ Die Schwangere fand das Vorgehen wohl nicht so lustig und auch die Reaktionen auf den Post fallen unterschiedlich aus. Während die eine Seite die Nachricht entweder amüsant finden oder ihre Solidarität mit der Betroffenen bekunden, kritisieren auch viele das Vorgehen der Club-Besitzerin.
Dickers hat als Reaktion auf die Kritik öffentlich bekannt gegeben, dass sie selbst auf genau diese Art und Weise gezeugt wurde: bei einem One-Night-Stand. „Es gibt viele Kinder, die ohne Eltern aufwachsen oder ohne zu wissen, wo sie herkommen. Und ich weiß, wie das ist“, erläutert sie. Deshalb habe sie der Frau gerne helfen wollen. An dieser Stelle ist die Geschichte aber offenbar noch nicht vorbei.
Denn wie jetzt bekannt wurde, sucht die Frau offenbar immer noch und wandte sich dafür auch an lokale Medien. Da die Hochzeit, in deren Rahmen der Junggesellenabschied gefeiert wurde, offenbar in Dortmund stattfinden sollte, bat die Frau Medienberichten zufolge unter anderem die Redaktion von „Ruhr24“ um Hilfe, um Hochzeitsanzeigen zu durchforsten, in der Hoffnung, auf diese Weise fündig zu werden. Ob dieses Vorgehen von Erfolg gekrönt war und die Frau den Mann, mit dem sie einen One-Night-Stand hatte, finden konnte, ist nicht bekannt.