In einer Klinik in Salzburg kam es zu einer Auseinandersetzung. Ein Mann forderte, dass seine Frau nur von Ärztinnen behandelt werden soll. Allerdings lehnte die Klinik diesen speziellen Wunsch mit Verweis auf medizinische Standards und Gleichbehandlung ab, was schließlich dazu geführt hat, dass die Muslima und ihr Mann schwere Diskriminierungsvorwürfe erhoben haben.
Der Ehemann spricht sogar von einem Verstoß gegen die Menschenwürde und fordert nun eine schriftliche Entschuldigung des Krankenhauses. Außerdem soll bestätigt werden, dass „der Wunsch nach Betreuung durch weibliches Fachpersonal rechtlich zulässig und verbindlich ist". Der Streit scheint mittlerweile zu eskalieren.

Salzburg: Muslima lehnt Ärzte ab und sorgt für Streit in Klinik
Außerdem hat die Auseinandersetzung dazu geführt, dass eine allgemeine Diskussion über Extrawünsche im Krankenhaus losgetreten wurde. "Ich kann das Vorliegen der Beschwerde bestätigen, zum Inhalt aber nichts sagen, weil die Beschwerde noch läuft", erklärte mittlerweile der Kliniksprecher Wolfgang Fürweger gegenüber der Presse. Gegen die Diskriminierungsvorwürfe hat sich die Klinik aber bereits in einem offiziellen Schreiben gewehrt.
"Die medizinische und pflegerische Versorgung erfolgt je nach Diensteinteilung durch männliches und/oder weibliches Personal. Eine freie Arztwahl ist in einer öffentlichen Krankenanstalt weder vorgesehen noch möglich", heißt es in dem Statement. Auch der Wiener Patientenanwalt Gerhard Jelinek bestätigt, dass man sich den Arzt in einem öffentlichen Spital nicht selbst aussuchen darf und dass es dafür „keine gesetzliche Grundlage“ geben.
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Klinik reagiert auf Diskriminierungsvorwürfe
"Wenn Patientinnen oder Patienten die Behandlung durch Männer oder Frauen aus religiösen Gründen ablehnen, steht das in klarem Widerspruch zu Prinzipien wie Gleichstellung, Neutralität und vor allem: medizinischer Versorgungssicherheit", bestätigte auch FPÖ-Landesrat Martin Antauer. Möglicherweise können sich die Verantwortlichen in den kommenden Wochen doch noch mit der Muslima und ihrem Mann einigen.