Ein Restaurant in Genf hat einer Frau, die ein Kopftuch trug, den Zutritt verwehrt. Dieser Fall hat kürzlich im Netz für große Empörung gesorgt. „Es verletzt mich sehr, und es macht mich traurig, dass so etwas in Genf passieren kann“, erklärte die Betroffene gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen.
Das Restaurant soll sich an der Rue du Rhône befinden. Eigenen Angaben zufolge wollte die junge Frau dort Essen gehen und wurde am Eingang daran gehindert. Sie erhob daraufhin schwere Vorwürfe. „Es ist eine internationale Stadt, in der Rechte geschützt sein sollten. Aber ich spüre ein immer sichtbareres und ungehemmteres rechtsextremes Gedankengut. Und dagegen werde ich immer kämpfen“, erklärte sie weiter.

Frau mit Kopftuch darf nicht in Restaurant - Besitzer äußert sich
Nun will sie sogar rechtliche Schritte gegen den Besitzer des Lokals einleiten. Unterstützt wird sie von einer privaten Stiftung in Genf, die sich gegen antimuslimischen Rassismus einsetzt. Auch im Netz erhielt die Betroffene viel Zuspruch. Zahlreiche Userinnen und User hielten die Reaktion des Restaurants für diskriminierend. Mittlerweile haben sich die Verantwortlichen zu den Vorwürfen geäußert. Es sei nie die Absicht gewesen, jemanden zu diskriminieren, heißt es.
Man habe die Maßnahme eingeführt, weil sich zahlreiche Gäste „einen neutralen Raum ohne sichtbare religiöse Zeichen“ gewünscht hätten. Auch "Kippa und Mütze" seien nicht erwünscht. Der Frau gegenüber wurde darüber hinaus behauptet, dass jede Kopfbedeckung in dem Lokal verboten sei. Mittlerweile wurde diese Regel aber wieder geändert. Zudem hat sich das Restaurant bei der Betroffenen entschuldigt. Ob sie nun keine rechtlichen Schritte mehr einleiten möchte, blieb allerdings unklar.