Deutschland ist nach wie vor ein Land des Bargelds. Das bedeutet nicht nur Geldscheine, sondern im Zweifel auch jede Menge Kleingeld im Portemonnaie, das nur schwierig wieder loszuwerden ist. In den vergangenen Monaten wurde diesbezüglich ein Trick immer bekannter und beliebter, mit dem man Selbstbedienungskassen quasi als Wechselautomat nutzen konnte.
Dafür musste man lediglich bei einem Supermarkt, der SB-Kassen anbietet, einen Einkauf tätigen und dann die gesammelten Münzen einwerfen. Die Kassen geben das Wechselgeld nur in größeren Scheinen und Münzen zurück. So umgeht man auch die Gebühren, die bei vielen Bank- oder Coinstar-Automaten fällig werden, wenn man dort sein Kleingeld loswerden möchte. Der Trick ist offenbar so beliebt, dass Rewe jetzt einen Riegel vorschieben muss.
Kleingeld-Trick überfordert Selbstbedienungskassen und Personal
In einigen Filialen führte der Kleingeld-Trick nämlich offenbar zu massiven Problemen. Die SB-Kassen sind nicht auf so viele Münzen ausgelegt. Sie wurden entsprechend deutlich mehr beansprucht und mussten ständig geleert werden. Das führte dazu, dass die Kassen immer wieder blockiert waren, was offenbar den ganzen Ablauf durcheinandergebracht hat. Außerdem wird der eigentliche Daseinszweck der Kassen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten und Bezahlvorgänge vereinfachen – damit umgekehrt.
Eine erste Rewe-Filiale hat deshalb inzwischen reagiert. Wie der Account „spar.radar“ in den sozialen Netzwerken berichtet und mit einem Video demonstriert, gibt es in seinem Markt entsprechende Hinweisschilder. Diese verweisen darauf, dass die SB-Kassen nur noch maximal 50 Münzen akzeptieren. Die Zahl ist kein Zufall, denn laut des sogenannten Münzgesetzes sind Händler zur Annahme von 50 Münzen verpflichtet. Damit kann man zwar immer noch ein bisschen Kleingeld an den Automaten loswerden, allerdings gibt es jetzt eine deutliche Limitierung. Ob andere Filialen oder sogar andere Märkte wie Lidl nachziehen werden, bleibt abzuwarten.