Wer Auto fährt, trägt auch eine Verantwortung, weil der Schaden im Fall eines Unfalls enorm sein kann. Deshalb greifen etwa bei Alkohol am Steuer hohe Strafen, weil so sowohl Fahrer als auch Umfeld geschützt werden sollen. Dennoch sind die Zahlen für Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter alkoholisiert ist, immer noch hoch. Das Statistische Bundesamt (Destasis) listet etwa für das Jahr 2023 mehr als 37.000 Fälle. Pro Tag macht das mehr als 100 Unfälle, bei denen Alkohol eine Rolle gespielt hat. Dabei wurden mehr als 18.500 Personen verletzt, 198 kamen ums Leben.
Und auch 2025 spielt Alkohol aktuell bei 4,5 Prozent der Verkehrsunfälle eine Rolle. Die Zahlen in anderen Ländern sehen mitunter ähnlich oder sogar noch viel schlimmer aus. In Italien sterben jährlich etwa 3000 Menschen bei Autounfällen, wobei ein nicht unerheblicher Teil auf Alkoholeinfluss zurückzuführen ist. Deshalb greift das Land jetzt zu härteren Mitteln und führt eine Alkolock-Regelung ein.
Wie funktionieren Alkolocks?
Alkolock-Geräte funktionieren vom Prinzip her wie die Geräte der Polizei, die den Alkoholgehalt über den Atem bestimmen. Dabei müssen die Betroffenen in ein Röhrchen pusten, das danach quasi rotes oder grünes Licht gibt, je nachdem, ob der Promillewert über oder unter der 0,5-Prozent-Hürde liegt. Im Fall eines Alkolock-Geräts kann dann aber der Motor tatsächlich nicht gestartet werden, wenn der Wert zu hoch ist.
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Nun muss nicht jeder, der auf Italiens Straßen mit dem Auto unterwegs ist, einen Autolock einbauen. Allerdings wird die Hardware verpflichtend für alle, die schonmal mit Alkohol im Blut hinter dem Steuer erwischt wurden. Bei 0,8 Promille und mehr gilt die Pflicht für zwei Jahre. Ab 1,5 Promille sogar für drei. Das bedeutet, dass betroffene Autofahrer vor jeder Fahrt in ein Röhrchen pusten müssen, bevor sie losfahren können.

In Deutschland werden Alkolocks wiederholt diskutiert
Der Einbau eines Alkolocks ist kompliziert und darf laut offizieller Regelung ohnehin nur von autorisierten Werkstätten durchgeführt werden. Wer trotz Auflage ohne Gerät erwischt wird, muss mit einem Bußgeld und dem erneuten Verlust des Führerscheins rechnen. Probleme könnte es indessen beim Einbau in ältere Autos geben, die technisch schlicht nicht kompatibel sind.
Bei Neuwagen besteht dafür seit 2022 in der EU die Pflicht, dass sie eine entsprechende Schnittstelle bereitstellen müssen, die unter Umständen den Einbau eines Alkolocks erlaubt. Eine Pflicht zum Einbau gibt es allerdings nicht. In Deutschland wird immer wieder über die Einführung diskutiert, bisher fehlt aber für eine generelle Verpflichtung der gesetzliche Rahmen.