Eine ungewöhnliche Entdeckung beschäftigt die Welt der Astronomie. Forscherinnen und Forscher haben dank des James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) ein Objekt identifizieren können, das bereits 2023 erstmals gesichtet wurde. Offenbar handelt es sich dabei um ein gigantisches Schwarzes Loch. Das wäre schon für sich bemerkenswert. Allerdings bewegt sich das Exemplar offenbar in rasender Geschwindigkeit durch das All; es ist von mehr als 1000 Kilometern pro Sekunde die Rede.
Dabei zieht das Schwarze Loch einen Schweif hinter sich her, der eine Länge von etwa 200.000 Lichtjahren haben soll. Damit erreicht das Schwarze Loch eine die Größe von zehn Millionen Sonnenmassen und schiebt eine Art Bugwelle in der Größe einer Galaxie vor sich her. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass das Objekt aus seiner eigenen Heimatgalaxie herauskatapultiert wurde – damit wäre es das erste bekannte seiner Art.

Das Schwarze Loch entstand vermutlich bei der Verschmelzung zweier Galaxien
Zum ersten Mal wurde damit die theoretische Möglichkeit eines entlaufenen Schwarzen Loches bestätigt. Generell gibt es für das Phänomen zwei Erklärungsansätze. Der erste bringt eine Theorie ins Spiel, dass bei der Verschmelzung zweier Galaxien auch die enthaltenen Schwarzen Löcher miteinander verschmolzen sind. Das dabei entstandene supermassenreiche Schwarze Loch wurde durch die bei der Verschmelzung verursachte Gravitationswelle quasi weggeschwemmt. Theorie Nummer zwei beschäftigt sich mit der Idee, dass in einer der beiden verschmolzenen Galaxien ein zweites Schwarzes Loch existiert haben könnte, das man nun von Erde aus beobachten konnte.
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Bemerkenswert ist zudem die enorme Geschwindigkeit; das Schwarze Loch ist wohl das schnellste Objekt, das jemals beobachtet wurde. Und auch der Schweif ist interessant. Denn im Inneren verdichten sich Schweif und Gas so weit, dass das Schwarze Loch in seinem Schweif reihenweise neue Sterne produziert.
