Totaler Motorschaden: Tourist wird an Tankstelle abgezockt – „Eine absolute Frechheit“

Ein Tourist denkt, er habe an der Tankstelle ganz normalen Diesel getankt. Ein paar Minuten später erfolgt das böse Erwachen – und er ist kein Einzelfall.
IMAGO / Manfred Segerer

Urlauber aus der Schweiz fahren oft durch Italien – entweder, weil sie auf der Durchreise sind oder weil das Land am Mittelmeer ihr endgültiges Reiseziel ist. Und auch, wenn die Länder sich eine längere Grenze teilen, kommt man um einen dennoch Tankstopp kaum herum. So erging es auch einem Touristen aus der Schweiz, der seinen Wagen an der Esso-Tankstelle Fratta Sud in der Provinz Venedig im Norden des italienischen Nachbarlandes tanken wollte, als er sich auf dem Weg nach Kroatien befand.

Für das Auftanken mit Diesel-Kraftstoff zahlte er 102,29 Euro und anfangs wirkte alles normal. Doch kurze Zeit später leuchtete das Warnsignal seines Fahrzeugs auf. Danach habe der Wagen rapide an Leistung verloren, schildert der Schweizer, bis er schließlich abgeschleppt werden musste, wie das Portal „20Minuten“ berichtet. In der Werkstatt dann der Schreck. Nicht nur, dass der Motor offenbar schwer beschädigt wurde. Grund dafür war, dass er offenbar statt Diesel Wasser getankt hatte.

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Tankstellen-Abzocke scheint kein Einzelfall zu sein

Der Motorschaden soll sich auf ungefähr 1200 Euro belaufen. Viel schwerer wiegt für den Urlauber aber, dass es sich nicht etwa um ein Versehen, sondern um eine bewährte Abzocke handelt. „Eine absolute Frechheit“, wird der Schweizer zitiert. Und er ist offenbar nicht der einzige, der so etwas bereits erlebt hat. So zeigt ein Blick in die Google-Bewertungen der besagten Esso-Tankstelle, dass ähnliche Probleme schon mehrfach aufgetreten sind. Gian Lorenzo Cornado, italienischer Botschafter in der Schweiz, wiegelt jedoch ab: „Mir war dieses Problem nicht bekannt, aber aus den News geht hervor, dass es sich um äußerst seltene Unfallfälle handelt und nicht um Betrug.“

Dem widersprechen allerdings zahlreiche weitere Berichte von Betroffenen, die sich nicht nur auf diese eine oder überhaupt Tankstellen in Italien beziehen. So ergibt sich aus den Kommentaren unter dem Bericht zu den Vorgängen, dass etwa Reisende in Tschechien und auch in der Schweiz bereits vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Auf Medienanfrage teilte Esso Italia mit, dass für den Verkauf von Kraftstoff der jeweilige Filialbetreiber zuständig und der Konzern entsprechend nicht verantwortlich sei.