Studie bestätigt: Fremdgehen kann genetisch bedingt sein

Frauen und Männer beginnen immer häufiger eine Affäre. Doch kann Fremdgehen auch mit den Genen zusammenhängen? Mehrere Studien zeigen, dass die Gene beim Verhalten in Beziehungen tatsächlich eine entscheidende Rolle spielen können.
Studie bestätigt: Fremdgehen kann genetisch bedingt sein
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Gleich mehrere Umfragen zeigen, dass Fremdgehen immer häufiger vorkommt. Fast jeder dritte Deutsche hat den Partner oder die Partnerin schonmal betrogen. Auch Frauen beginnen immer öfter eine Affäre oder läuten eine plötzliche Trennung ein. Untersuchungen belegen allerdings, dass die Betroffenen aus verschiedenen Gründen fremdgegangen sind.

Während sich Frauen in der Beziehung oft ungesehen fühlen, ist es bei Männern häufig der Drang nach einem sexuellen Abenteuer. Doch kann die Neigung zum Betrug auch von den Genen kommen? Eine Studie sagt, dass das tatsächlich möglich ist. Zu diesem Zweck untersuchte die Genetikerin Lynn Cherkas vom King‘s College London 1600 weibliche Zwillingspaare.

Studie bestätigt: Fremdgehen kann genetisch bedingt sein
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Ist Untreue erblich? Fremdgehen hängt laut Studie von den Genen ab

Die Ergebnisse überraschen. Denn eineiige Zwillinge hatten eine 1,5-mal höhere Chance fremdzugehen, wenn die Zwillingsschwester bereits einen Seitensprung begangen hatte. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch Forscher aus Finnland. Sie erklärten, dass Fremdgehen bei Männern zu 60 Prozent und bei Frauen zu 40 Prozent auf die Gene zurückzuführen sei. Dabei soll der Dopamin-Rezeptor D4 eine Rolle spielen. Menschen, bei denen eine bestimmte Variante festgestellt wurde, verarbeiten das Glückshormon anders.

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Doch diese Besonderheit betrifft nicht nur das Verhalten in Beziehungen. Die Menschen neigen außerdem dazu, spiel- oder alkoholsüchtig zu werden und sich allgemein riskant zu verhalten. Das liegt an der Tatsache, dass sie mehr Aufregung benötigen, um sich tatsächlich glücklich zu fühlen. „Wir gehen davon aus, dass Dopamin auch die Impulskontrolle mitsteuert, da es eng mit Suchtverhalten verknüpft ist“, erklärt Dr. Thomas Plieger von der Universität Niederrhein. In einer weiteren Studie wurde darüber hinaus ein Zusammenhang mit dem Hormon Vasopressin bei Frauen festgestellt. Das heißt natürlich nicht, dass der Charakter und die eigenen Entscheidungen beim Fremdgehen nicht immer noch die größte Rolle spielen.