„Du bist, was du isst“, ist ein bekanntes Sprichwort, das zusammenfasst, wie wichtig die Ernährung für den ganzen Lebensstil ist. Dabei sind sowohl die positiven Effekte von gesundem Essen bestens belegt, genauso wie die negativen von einer ungesunden Ernährungsweise. Dabei geht es zum einen darum, ein gesundes Gewicht zu halten, zum anderen, den Körper mit den besten Nährstoffen zu versorgen, damit er in allen Bereichen bestmöglich arbeiten kann. Dafür ist allerdings nicht nur relevant, was man genau isst.
Auch der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ist für die Nährstoffverarbeitung wichtig. Als gesichert gilt, dass ein spätes Abendessen schlecht für die Verdauung ist. Denn im Schlaf regeneriert der Körper und fährt dafür viele Stoffwechsel- und Organfunktionen herunter. Das hat zur Folge, dass man bei einer späten Nahrungsaufnahme nicht gut schläft oder sogar unter akuten Blähungen und Sodbrennen leidet. Es gibt auch eine Studie, die einen Zusammenhang mit Depressionen festgestellt hat.
Darüber hinaus wird etwa die Frage kontrovers diskutiert, ob späte Mahlzeiten möglicherweise das Risiko für Fettleibigkeit erhöhen. Dazu gibt es sich teilweise widersprechende Studien. Wer aber beispielsweise eine positive Änderung an seiner Ernährung vorgenommen hat und trotzdem keine Effekte beobachten kann, kann unter Umständen mit einer früheren Abendessenszeit einiges bewirken, wie einige Untersuchungen nahelegen. Eine Studie zeigt, welche Auswirkungen dabei auf den Körper möglich sind, wenn man über einen gewissen Zeitraum hinweg nach 19 Uhr nichts mehr isst.

Ein regelmäßiges, frühes Abendessen kann diverse positive Effekte haben
Generell beziehen sich solche Untersuchungen auf Personen mit einem geregelten, „normalen“ Tagesablauf. Beispielsweise für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter sind entsprechende Zeit- und Ernährungspläne hingegen nur schwer umsetzbar und es gibt Studien, die dabei unter anderem einen Zusammenhang mit Blähungen, Verstopfungen oder sogar mit Herzproblemen herstellen. Die Idee hinter der Studie bezieht den Insulinspiegel mit ein. Dieser wird durch ein spätes Abendessen oder einen Mitternachtssnack in die Höhe getrieben. Wer also den abendlichen Heißhunger unterdrückt, hat entsprechend umgekehrt nachts einen geringeren Insulinspiegel. Das soll nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern die positiven Effekte für die Verdauung fördern.
Zudem soll spätes Essen unter Umständen sogar Heißhungerattacken fördern. Darauf weist etwa eine Umfrage der Gesundheits-App Olivia hin. Eine Studie der Harvard Medical School legt zudem nahe, dass etwa ein vier Stunden später stattfindendes Abendessen auch Auswirkungen auf den Kalorienverbrauch und die Fettspeicherung haben kann. Zudem zeigte die Studie, dass bei späterem Essen die appetitregulierenden Hormone Leptin und Ghrelin reduziert ausgeschüttet wurden. Umgekehrt hatte eine frühere Mahlzeit positive Effekte auf den Hormonspiegel und somit auf das Sättigungsgefühl, aber auch auf das Verbrennen von Kalorien.
Zudem fühlte sich die Versuchsgruppe, die frühzeitig ihr Abendessen bekam, am nächsten Tag ausgeruhter und energetischer. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten dabei nicht gezielt die 19-Uhr-Grenze. Stattdessen wurden die Mahlzeiten an der Aufwachzeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgerichtet. Grundsätzlich geht es aber auch um die Zeit, die zwischen Nahrungsaufnahme und Schlaf liegt. Als Faustregel sollte man beherzigen, dass dazwischen mindestens drei bis vier Stunden liegen sollten.
