In der Psychologie: Was es aussagt, wenn man immer nur schwarze Kleidung trägt

Schwarze Kleidung ist mit vielen Vorurteilen behaftet und ihren Trägern wird einiges nachgesagt. Ist psychologisch gesehen etwas dran?
In der Psychologie: Was es aussagt, wenn man immer nur schwarze Kleidung trägt
iStock / iiievgeniy
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Dass Mode viel über unser Selbstbild verrät, ist bekannt. Eine wichtige Rolle erfüllt dabei auch die Farbe der Kleidung. Was sagt es beispielsweise aus, wenn man immer schwarze Kleidung trägt? Dazu gibt es öffentlich viele Meinungen und Vorurteile, die auch durch die Popkultur geprägt wurden. Doch nicht alle, die gerne schwarz tragen, haben einen Hang zur Morbidität, um nur eines dieser Vorurteile zu nennen. Tatsächlich gibt es eine Menge Gründe, um schwarz zu tragen, die auch viel über die Persönlichkeit verraten.

Zunächst einmal ist schwarz eine der wenigen Farben – oder vielmehr Nicht-Farben –, die komplett zeitlos sind. Schwarze Kleidung kommt wohl nie ganz aus der Mode und wirkt oft unaufdringlich. Außerdem lässt es sich gut mit anderen Farben kombinieren. Wer viel schwarz trägt, setzt also im Zweifel auch auf Schlichtheit und Effizienz. Personen, die sich für schwarz entscheiden, sind möglicherweise Fans von klaren Strukturen oder einfachen Entscheidungen vor dem Kleiderschrank.

Schwarz ist eine tiefgründige Farbe

Schwarz kann zudem je nach Kulturkreis unterschiedliche Bedeutungen haben. Vielerorts ist es zwar die Farbe der Trauer. Sie steht aber auch für Macht und Prestige. Deshalb kann schwarze Kleidung auch ein Ausdruck von Autorität sein. Nicht umsonst tragen viele Führungskräfte oft diese Farbe, weil sie sie zudem seriöser wirken lässt. Schwarz steht ergänzend dazu für Selbstbewusstsein. Es ist ein Statement, mit dem man es „nicht nötig hat“, sich hinter auffälliger und bunter Kleidung „zu verstecken“.

Laut Psychologie neigen zudem Menschen, die schwarz tragen, eher zu Ernsthaftigkeit als zu Verspieltheit. Solche Personen wollen ernst genommen und respektiert werden. Gleichzeitig drückt schwarze Kleidung eher Distanz als Nähe aus.

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IMAGO / Cinema Publishers Collection

Schwarze Kleidung hat eine lange und vielseitige Tradition

Das bedeutet allerdings nicht, dass solche Personen auch emotional distanziert sind, im Gegenteil. Schwarze Kleidung kann emotionale Stabilität vermitteln, nach denen die Träger möglicherweise ein Bedürfnis haben. Die Farbe verleiht ein Gefühl von Beständigkeit, aber auch von Sicherheit und kann wie ein Schutzschild wirken. In Schwarz ist man zusammenfassend weniger auffällig und strahlt dennoch Autorität aus.

Übrigens hat schwarze Kleidung eine lange Tradition. Schon im alten Ägypten war es eine spirituelle und machtvolle Farbe. Im Mittelalter hingegen wurde es oft mit Mystischem, aber auch mit Religiösem verbunden. Viele Mönchskutten waren beispielsweise schwarz, weil es dort Schlichtheit und Einfachheit mit Macht verband – eine Kombination, die etwa auch Richtern schon früh gefiel. Im 18. Jahrhundert wurde es zum Symbol des Protestantismus und mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es zudem zunehmend zur künstlerischen Farbe. Und es sicher kein Zufall, dass Helden wie James Bond im schwarzen Anzug berühmt wurden.

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