Pups-Problem im Flugzeug: Forscher erklären, was man dagegen tun kann

Auf Flugreisen müssen viele häufiger pupsen als üblich. Das kann schnell ausgesprochen unangenehm werden – doch kann man etwas dagegen tun?
Pups-Problem im Flugzeug: Forscher erklären, was man dagegen tun kann
iStock / AndreyPopov
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Flugzeuge legen weite Strecken in relativ kurzer Zeit zurück, haben aber unter anderem den Nachteil, dass man unterwegs nicht einfach anhalten und aussteigen kann, wenn man etwa unter starken Flatulenzen leidet und ständig pupsen muss. Das führt auf Flügen zu einem regelrechten Pups-Problem, weil man in den fliegenden Maschinen potenziell häufiger die teils unangenehm riechenden Gase aus dem Darm abgibt. Doch woran liegt das eigentlich?

In der Höhe verändern sich die Luftdruckverhältnisse, da sitzt die Luft im Darm lockerer und kann entweichen“, erklärt die Gastroenterologin Birgit Terjung aus Bonn-Beuel der Deutschen Presse-Agentur. Der Vorgang wird auch „Boeing Belly“ genannt, wobei sich Boeing auf den bekannten Flugzeughersteller bezieht und „Belly“ übersetzt „Bauch“ bedeutet. Am Boden passiere das zwar auch regelmäßig, allerdings deutlich seltener und unbemerkter. An Bord eines Flugzeugs ist man hingegen an einen Platz gefesselt und bemerkt das Pupsen daher eher – sowohl sein eigenes als auch das des Nachbarn. Da hilft es akut wenig, dass das Riechen an Fürzen mitunter gesund sein soll. Zumindest ein paar Maßnahmen kann man aber ergreifen.

Pups-Problem im Flugzeug: Forscher erklären, was man dagegen tun kann
iStock / Pollyana Ventura

Pups-Problem im Flugzeug kann nur bedingt gelöst werden

Eine Gruppe Forscher aus Dänemark hat sich das Phänomen vor einigen Jahren, wenn auch mit einem humoristischen, dennoch wissenschaftlich korrekten Ansatz, bereits genauer angeschaut. Dabei ziehen sie ein zweigeteiltes Fazit. Zum einen könne man, wenn man bereits im Flugzeug sitzt, nicht mehr viel tun. Wer sich das Pupsen krampfhaft verkneift, riskiert unter anderem wachsende Unterleibsbeschwerden, deshalb sollte man im Zweifel versuchen, den Flatulenzen unauffällig nachzugeben.

Darüber hinaus schlagen die Forscher in ihrem in der Fachzeitschrift „New Zealand Medical Journal“ erschienenen Text vor, Aktivkohlefilter in den Flugzeugsitzen zu verbauen. Diese können Gerüche effektiv absorbieren. Dass Flugzeughersteller oder Airlines hier nachrüsten, scheint allerdings unwahrscheinlich. Die gute Nachricht: Die Luft im Flugzeug wird alle paar Minuten komplett ausgetauscht. Ein unangenehmer Pups-Geruch ist also schnell verflogen.

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Pupsen im Flugzeug: Ein Glas mit Tomatensaft, da das gegen Flatulenz helfen kann
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Tipps gegen Blähungen: Wie man Pupsen im Flugzeug vorbeugen kann

Wer dennoch etwas gegen potenzielle Flatulenzen unternehmen möchte, kann das am effektivsten über die Ernährung tun – das gilt sowohl vor als auch während des Fluges. Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Bananen und Dörrobst sollten eher gemieden werden, genauso wie stark gewürztes, scharfes Essen. Und auch auf Koffein sowie kohlensäurehaltige Getränke sollte man nach Möglichkeit verzichten. Stattdessen bietet sich Kräutertee an oder auch der an Bord beliebte Tomatensaft, dazu leicht verdauliche Kost wie etwa gedünsteter Fenchel oder Karotte. Auch Gewürze wie Bohnenkraut oder Majoran können eine beruhigende Wirkung haben.

Wer übrigens mal genau darauf achtet, der wird feststellen, dass die Fluggesellschaften von sich aus wenig an Bord anbieten, was Blähungen und somit Pupsen begünstigen könnte, weil das Problem wohlbekannt ist. Was neben der Wahl der Lebensmittel hilft, ist zudem bewusstes und gründliches Kauen. So verhindert man, dass zusätzliche Luft im Darm landet. Bei akuten Blähungen hilft es zudem, im Gang ein wenig auf und ab zu gehen und ein wenig den Bauch zu massieren.

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