Victoria Thomas war 35 Jahre alt, kerngesund und laut eigener Aussage Fitnessfanatikerin, als sie sich in einem Fitnessstudio beim Sport plötzlich unwohl fühlte. Sie berichtet auch heute noch von dem leichten Schwindelgefühl, das sie damals plötzlich verspürte. Dazu kam ein Gefühl, als ob ihr „alle Energie aus dem Körper gewichen“ sei.
Beides teilte sie einem Freund mit, bevor sie nur wenige Augenblicke später wegen eines plötzlichen Herzstillstands zusammenbrach. Rückblickend spricht sie abgeklärt über die Erfahrung, die dann folgte. Zunächst sei ihr schwarz vor Augen geworden und dann habe sie eine Art außerkörperliche Nahtoderfahrung gehabt, von der auch andere Betroffene berichten.

Victoria Thomas kann sich noch an Nahtoderfahrung erinnern
Nach der Schwärze sei da zunächst nichts mehr gewesen, erzählt die Britin im Interview. „Dann bemerkte ich, dass ich auf meinen Körper hinunterblickte. Ich schwebte in der Nähe der Decke und blickte auf mich selbst auf dem Boden des Studios hinunter.“ Während sich diese Erfahrung mit anderen Berichten deckt, sagt sie aber auch deutlich, dass sie kein Licht gesehen und sich auch nicht friedlich gefühlt habe. „Ich habe nur mich selbst beobachtet und konnte einige gelbe Maschinen um mich herum sehen.“
Glücklicherweise waren damals die Rettungskräfte schnell vor Ort und stellten ihre Reanimationsmaßnahmen auch nicht ein, bis Victoria Thomas' Herz dann 17 Minuten nach ihrem Herzstillstand wieder schlug. Bis heute äußert die Britin den Sanitätern vor Ort gegenüber ihre Dankbarkeit dafür, dass sie nicht aufgegeben haben.

Bemerkenswerte Entwicklung nach einschneidendem Erlebnis
Anschließend lag Thomas noch drei weitere Tage im Koma und bekam von währenddessen von Ärzten einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) eingesetzt. Dieses kleine Gerät bekommen für gewöhnlich Menschen mit einem hohen Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen implantiert. Vereinfacht gesagt überwacht es den Herzrhythmus und sendet bei Bedarf elektrische Impulse aus, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Das ermöglichte es Victoria Thomas nach ihrer Nahtoderfahrung und der darauf folgenden Diagnose der Danon-Erkrankung – eine Stoffwechselkrankheit, die wohl auch die Schäden am Herzen verursacht hatte – Mutter zu werden. Dank einer nachfolgenden Herztransplantation geht es ihr heute immer noch gut und sie kann sogar wieder Sport machen. Im August wird die Britin sogar sowohl im Volleyball als auch im Basketball bei den „World Transplant Games“ in Dresden teilnehmen. Für diese „zweite Chance im Leben“ sei sie sehr dankbar.