Bei Lepra handelt es sich um eine chronische Infektionskrankheit, die unbehandelt schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Ihren Ursprung hat die Krankheit in Ostafrika und es finden sich bereits Quellen aus dem Altertum, in denen die Symptome erwähnt werden. Besonders auffällig ist dabei stets das veränderte Hautbild, das rötliche bis helle Flecken aufweist – ein Hinweis auf die tieferliegenden Nervenschäden, die durch die Krankheit verursacht werden.
Der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe zufolge erkranken jährlich rund 200.000 Menschen weltweit neu an Lepra. Laut WHO konzentrieren sich die Fälle vor allem auf Länder wie Indien, Brasilien, Indonesien und mehrere afrikanische Nationen. In Europa gilt die Krankheit jedoch als nahezu ausgestorben. Das hat sich nun geringfügig geändert, denn sowohl Rumänien als auch Kroatien meldeten unlängst neue Erkrankungen. In Rumänien sind bisher vier Fälle bekannt, in Kroatien einer. Offenbar sind bisher ausschließlich aus dem Ausland stammende Arbeitskräfte davon betroffen.

Lepra-Rückkehr in Europa ist Experten zufolge eine Folge gestiegener Mobilität
So soll es sich etwa bei den Lepra-Erkrankten in Rumänien um vier Personen asiatischer Herkunft handeln, die in einem Massage-Salon arbeiten. Die Einrichtung wurde vorübergehend geschlossen und desinfiziert, die Erkrankten und ihre Kontaktpersonen wurden zudem medizinisch untersucht. Der Patient in Kroatien stammt Medienberichten zufolge aus Nepal und kommt somit ebenfalls aus Asien.
Gesundheitsbehörden betonen, dass es sich um Einzelfälle und nicht um einen Ausbruch im größeren Stil handeln würde. Die Erkrankten werden aktuell medizinisch betreut; Lepra gilt vor allem mit Antibiotika als gut behandelbar. Neben den eingangs bereits erwähnten Flecken auf der Haut verursacht Lepra vor allem Gefühlsstörungen und Lähmungen. Zudem kann es zu sichtbaren Verformungen und dauerhaften Entzündungen kommen.
Die Ansteckungsgefahr ist Expertinnen und Experten zufolge bei Lepra allerdings recht gering. Erst bei längerem engen Kontakt mit einer infizierten Person bestehe ein entsprechendes Risiko. Obwohl die Krankheit inzwischen so gut behandelbar ist, hat sie immer noch einen enorm gefährlichen Ruf. Das liegt wohl vor allem daran, dass eine Erkrankung mit ihren sichtbaren Folgen jahrhundertelang als biblische Strafe galt. In Kroatien ist es der ersten gemeldete Fall seit 1993 und auch in Rumänien sind seit 44 Jahren keine neuen Erkrankungen bekannt.
