Auf keinen Fall ignorieren: So erkennt man eine Fettleber – jeder Vierte leidet daran

Eine Fettleber ist weiter verbreitet, als viele denken. Dabei kann sie diverse schwere Erkrankungen wie etwa Leberkrebs begünstigen. Doch wie erkennt man sie?
Auf keinen Fall ignorieren: So erkennt man eine Fettleber – jeder Vierte leidet daran
iStock / magicmine
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Der Begriff „Fettleber“ mag harmlos klingen, dahinter steckt jedoch eine gefährliche Diagnose. Denn die Leber ist lebenswichtiges Stoffwechselorgan, das für die Entgiftung des Körpers zuständig ist. Muss sie auf Dauer mehr Giftstoffe aufnehmen, als sie verarbeiten kann, lagert sich überschüssiges Fett am Gewebe an. Das hat zur Folge, dass das Organ verfettet, anschwillt und sich am Ende sogar entzündet.

Unbehandelt kann das zu einer Leberzirrhose oder auch zu Leberkrebs führen. Dazu kommt ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Typ-2-Diabetes. Aber die gute Nachricht: Man kann eine Fettleber über die Ernährung sehr effektiv behandeln. Dafür muss man sie aber zunächst erkennen. Denn Fakt ist, dass das auch als „stille Volkskrankheit“ bezeichnete Krankheitsbild oft unentdeckt bleiben. Dabei schätzen Expertinnen und Experten, dass in Industrienationen wie Deutschland jede vierte Person daran leidet, möglicherweise sogar jeder dritte.

Dr. Tobias Weismüller vom Vivantes-Klinikum in Spandau erläutert dazu: „Das Tückische ist, dass diese Erkrankung schleichend verläuft und sich über Jahre hinweg entwickeln kann, ohne dass typische Symptome auftreten. Dadurch wird sie häufig erst spät erkannt – nämlich dann, wenn bereits ernsthafte Schäden eingetreten sind.“

Fettleber Symbolbild:  Ärztin bespricht mit Patient Leberwerte
Shutterstock / Halfpoint

Ursachen einer Fettleber und wer besonders gefährdet ist

Die häufigsten Gründe für eine Fettleber liegen in der Ernährung. Essen mit hohem Zucker-, Kohlenhydrat- und Fettgehalt in Kombination mit mangelnder Bewegung belasten die Leber. Gleiches gilt für regelmäßigen Alkoholkonsum – immerhin handelt es sich dabei um ein Nervengift, das der Körper über die Leber abbauen muss. Im schlimmsten Fall verhärtet sich das Lebergewebe durch die Verfettung allerdings und bildet eine Leberzirrhose aus.

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Man sollte zudem unbedingt wissen, dass nicht nur übergewichtige Personen eine Fettleber haben können; auch schlanke Menschen können das Krankheitsbild entwickeln. Dennoch sind typische Risikofaktoren neben den eben genannten Ernährungsweisen ein BMI über 25 sowie eine bauchbetonte Fettverteilung. Personen mit deutlichem Übergewicht oder Adipositas sind besonders gefährdet.

Fettleber Symbolbild: 3D-Illustration von einer geschädigten Leber
Shutterstock / crystal light

Diese Fettleber-Symptome sollte man unbedingt kennen

Da viele Anzeichen des Krankheitsbildes eher unauffällig sind, ist eine Fettleber nicht unbedingt einfach zu diagnostizieren. Frühe Symptome können allerdings dauerhafte Müdigkeit und Konzentrationsprobleme sein. Manche Betroffenen berichten zudem von einem Druckgefühl im rechten Oberbauch, wo die Leber sitzt. Besonders tückisch: In frühen Stadien sind nicht einmal die Leberwerte auffällig. Erst mit Fortschreiten und eventueller Entzündung lässt sich die Erkrankung auch über die Blutwerte erkennen. Dann treten allerdings mitunter bereits zusätzlich Symptome einer Gelbsucht auf und auch die Blutzucker- sowie Blutfettwerte sind zusehends auffällig.

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Eine medikamentöse Behandlung gibt es bisher nicht. Allerdings kann sich die Leber als eines von wenigen menschlichen Organen regenerieren und die Einlagerung von Fett in den Zellen kann über eine Ernährungsumstellung effektiv rückgängig gemacht werden. Dafür empfehlen etwa die „Ernährungs-Docs“ vom NDR eine kohlenhydratarme Ernährung. Wichtig ist auch genügend Bewegung und der Verzicht beziehungsweise die deutliche Einschränkung des Alkoholkonsums. Aber auch eine generell gesunde und ausgewogene Ernährung kann schon deutliche Effekte erzielen.

Man sollte zudem darauf achten, zwischen den Mahlzeiten Pausen einzuhalten und nicht immer wieder zu snacken, um die Leberzellen zwischendurch zu entlasten. Wer seine Leberfunktionen zudem gezielt stärken möchte, kann dafür den präbiotischen Nährstoff Inulin setzen, der unter anderem in vielen Wurzelgemüsesorten zu finden ist. Auch Hafer ist diesbezüglich – und ganz generell – ein gesundes und empfehlenswertes Lebensmittel.

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