Ob aus spirituellen oder religiösen Gründe oder auch einfach um Abzunehmen – Fasten erfreut sich großer Beliebtheit. So zeigte etwa eine Studie der DAK, dass 72 Prozent der Befragten Verzicht generell sinnvoll findet und immer mehr zeitweise auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch verzichten. Was man dabei fastet und wie lange genau, ist einem selbst überlassen. Allerdings sollte man dabei stets seine Gesundheit im Blick behalten, vor allem bei radikalem Fasten, wie es der YouTuber Justin Dorff immer wieder tut. Eine seiner neuesten Fasten-Challenges: Sieben Tage Wasserfasten. Das bedeutet nicht, dass er dann kein Wasser trinkt, im Gegenteil. Stattdessen nahm er sieben Tage nichts anderes zu sich als Wasser und verzichtete somit komplett auf Essen.
Als Grund für seine Fastenkur gibt Justin an: „Seit zwei Monaten fühle ich mich müde. Ich habe hartnäckige Verletzungen, ich habe leichten Stress, ich habe Heißhunger auf Junkfood. Ich fühle mich irgendwie traurig und nicht wirklich wie ich selbst.“ Das wollte er mit dem Fasten, das er „Great Reset“ nennt, ändern, wobei er stets seine Gefühlslage und sein Hungergefühl im Blick behielt. Die Auswirkungen der sieben Tage auf seinen Körper sind am Ende deutlich.

Der Körper schaltet ohne Essen in einen anderen Modus
Dabei durchlief der YouTuber in den sieben Tagen mehrere Phasen. Die ersten 20 Stunden verliefen relativ gut und stabil; nur der Geruch vom Essen seiner Partnerin störte ihn ein wenig. Körperlich fühlte er sich aber am kompletten ersten Tag ohne Essen gut. Tag 2 wurde dann allerdings bereits deutlich schwieriger, Justin gibt an, dass er sich müde und benommen gefühlt sowie Übelkeit verspürt habe. Das liege auch an der einsetzenden sogenannten Ketose, die auch bei ketogener Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Dabei verzichtet man komplett auf die Aufnahme von Kohlenhydraten, die der Körper dann selbst zur Energiegewinnung aus Fett und Eiweiß generiert.
Die Tage drei und vier beschreibt der YouTuber als „unglaublich hart“. Er sei mit einem Gefühl der Leere aufgewacht, als habe ihm „jemand die Eingeweide herausgerissen“. In dieser Zeit habe er große Mengen von mit Salz versetztem Wasser getrunken und seine Medikamente eingenommen. Welche das genau waren, geht aus dem Video nicht hervor. Parallel zog er sein Trainingsprogramm weiter durch. Vor allem die Abende seien für ihn eine Herausforderung gewesen.

Sieben Tage ohne Essen nur mit guter Vorbereitung und Beratung
Davon hätten sich dann wiederum die Tage fünf und sechs deutlich abgehoben. Es habe einen spürbaren Energieschub gegeben und das Hungergefühl soll deutlich nachgelassen haben. Justin vergleicht den Unterschied auch mit einem „Zombie-Modus“, der zum „Gott-Modus“ wechselt. Nach einer Woche habe er sich durch die extreme Fastenkur deutlich besser gefühlt und knapp 5 Kilogramm abgenommen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass man das Experiment des YouTubers einfach nachmachen sollte. Zwar kann der menschliche Körper je nach Fitnesslevel und körpereigenen Reserven sogar ein bis zwei Monate ohne Essen auskommen. Der indische Unabhängigkeitskämpfer Bhagat Singh aß im Rahmen eines Hungerstreiks ganze 116 Tage lang nichts. Es werden dabei aber diverse Prozesse im Körper in Gang gesetzt, die langfristige Schäden hinterlassen können, weil der Körper nicht in der Lage ist, alle wichtigen Nährstoffe, die wir normalerweise über die Nahrung zu uns nehmen, zu ersetzen. Deshalb sollte man so radikales Fasten wie Justin Dorff gut vorbereiten und am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin besprechen.