Auswirkung der Corona-Impfung: Studie zeigt positiven Effekt auf Krebspatienten

Eine neue Studie zeigt, dass die Corona-Impfung die Immuntherapie gegen Krebs wirksamer machen könnte. Forscher haben kürzlich einen positiven Nebeneffekt der Impfung auf Krebspatienten entdeckt.
Auswirkung der Corona-Impfung: Studie zeigt positiven Effekt auf Krebspatienten
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US-Forscher haben die Auswirkungen der Corona-Impfung genauer untersucht und dabei herausgefunden, dass die Vakzine einen positiven Effekt auf die Gesundheit von Krebspatienten haben können. Einige von ihnen leben nach Verabreichung der mRNA-Impfung deutlich länger.

Doch woran liegt das? Die Forscher haben bereits versucht, eine Erklärung zu finden und sind der Ursache einen Schritt nähergekommen. Insgesamt wurden die Daten von über 1.000 Patienten unter die Lupe genommen. Die Betroffenen litten an Lungen- oder Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium und einige von ihnen erhielten den Impfstoff innerhalb von 100 Tagen nach Beginn ihrer Immuntherapie.  

Auswirkung der Corona-Impfung: Studie zeigt positiven Effekt auf Krebspatienten
Kitsawet Saethao/Shutterstock

Krebspatienten leben länger: Corona-Impfung könnte Immuntherapie wirksamer machen

Das Ergebnis zeigt, dass Patienten, die den Impfstoff erhielten, länger lebten als die Personen, die nicht geimpft wurden. Die Lebensdauer von 884 Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs soll sich fast verdoppelt haben. Durchschnittlich überlebten sie 37 Monate. Personen, die nicht geimpft wurden, lebten hingegen nur rund 20 Monate. Die Ergebnisse der Gruppe, die wegen eines Melanoms behandelt wurden, fielen ähnlich aus. Teilweise lebten die Patienten sogar bei Veröffentlichung der Ergebnisse noch. Die Forscher gehen davon aus, dass die mRNA-Impfung das Immunsystem "aufweckt". Stephen H. Lin vom MD Anderson Cancer Center der University of Texas hat dies Vermutung bestätigt.

Die Vakzine schützen demnach nicht nur vor dem Corona-Virus, sie können auch eine allgemeine Immunantwort auslösen. Das Immunsystem wird demnach unter anderem zur erhöhten Aktivität der T-Zellen angeregt. Allerdings wurde betont, dass es auf die gleichzeitige Immuntherapie ankommt, damit der Effekt auf den Tumor gegeben ist. Andere Impfstoffe, wie zum Beispiel gegen die Grippe, konnten diese Wirkung nicht auslösen. Auch Patienten, die sich einer Chemotherapie unterzogen haben, konnten durch die Impfung keine Linderung erfahren.

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Studien-Ergebnisse müssen "gut eingeordnet" werden

Die Ergebnisse sollen unter anderem dabei helfen, die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Krebs voranzubringen. Niels Halama, Leiter der Abteilung Tumorimmunologie und Tumorimmuntherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum, erklärte außerdem, dass es wichtig sei „die Studienergebnisse gut einzuordnen“. Damit "jetzt nicht reihenweise Menschen mit Tumorerkrankungen versuchen, irgendwie Impfungen zu bekommen". Zunächst müssen noch viele Fragen geklärt werden. Unter anderem müssen die Ergebnisse durch eine klinische Studie bestätigt werden.

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