Laut Statistischem Bundesamt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Jährlich sterben deshalb mehr 348.000 Personen hierzulande. Hinter dem umspannenden Begriff stecken unter anderem auch Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das Tragische: Wer gesund lebt und auf bestimmte Dinge achtet, minimiert das Risiko dafür deutlich. Viele Fälle wären also eigentlich vermeidbar. Eine umfangreiche Studie fasst die größten Risikofaktoren als sogenannte „Big Five“ zusammen. Dafür wurden Studienergebnisse aus insgesamt 133 Studien in 39 Ländern hinzugezogen.
Auf diese wiesen zum gestrigen Weltherztag die Deutsche Herzstiftung, der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hin. Alle fünf Faktoren der „Big Five“ schädigen über Jahren, teilweise über Jahrzehnte hinweg das Herz und die Gefäße. Eine frühe Vorsorge ist also enorm wichtig.
„Big Five“-Risikofaktoren potenzieren sich gegenseitig
Die „Big Five“ setzen sich aus Risikofaktoren zusammen, von denen die meisten Personen für sich genommen schon einmal gehört haben. Dahinter stehen Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Diabetes, Übergewicht beziehungsweise Adipositas und Rauchen. Bereits eines davon ist eine große gesundheitliche Belastung. Oft hängen die Faktoren allerdings auch zusammen, was Körper und Kreislauf immer mehr belastet, während sich die Risiken gegenseitig verstärken. Besonders gefährlich sind dabei Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes. Die Krankheiten verlaufen nämlich jeweils recht unauffällig, bis es zu spät ist.
Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Untersuchungen sind deshalb wichtig. So sollten etwa Blutdruck, Cholesterin und auch der Blutzucker spätestens ab 35 Jahren regelmäßig kontrolliert werden. Ab dann übernehmen auch die gesetzlichen Krankenkassen alle drei Jahre eine Untersuchung. Zu einem gesunden Lebensstil gehören wiederum sowohl die Ernährung als auch ausreichend Bewegung. Dabei zeigen Studien im Übrigen, dass es dafür niemals zu spät ist. Auch, wer im mittleren Alter erst mit entsprechenden Maßnahmen beginnt, kann die Lebensdauer verlängern.
So zeigt etwa eine aktuelle Untersuchung einen klaren Unterschied. Wer mit 50 Jahren noch kein Krankheitsbild der „Big Five“ aufweist, lebt durchschnittlich deutlich länger. Bei Männern sind es durchschnittlich 11,8 Jahre, bei Frauen sogar 14,5 Jahre. Dieser Unterschied bezieht sich jeweils auf den Extremfall, in dem eine Person alle fünf Risiken aufweist.