Immer wieder sind in der Arbeitswelt regelrechte Kündigungstrends zu beobachten. So sorgte unlängst etwa das „Quiet Quitting“ für Aufsehen. Dabei haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon vor der eigentlichen Kündigung mit ihrem Job abgeschlossen und erledigen nur noch das Nötigste. In eine ähnliche, allerdings deutlich destruktivere Richtung geht nun das sogenannte „Revenge Quitting“, die „Kündigung aus Rache“.
Wie bei den meisten Kündigungen, die vonseiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgeht, steht zunächst eine gewisse Unzufriedenheit. Diese kann ganz verschiedene Ursachen haben, mündet aber in einer ablehnenden Haltung gegenüber dem Arbeitgeber. Die einfachste Form des „Revenge Quitting“ ist, dass sich mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absprechen und gemeinsam oder kurz nacheinander kündigen. Die Folgen für Unternehmen können teilweise verheerend sein.
„Revenge Quitting“: Wenn Mitarbeiter aus Rache kündigen, stiftet das meistens Chaos
Denn beim „Revenge Quitting“ geht es darum, dass die Kündigungen möglichst große Auswirkungen haben. Deshalb ist eine gesteigerte Form, dass die Kündigungen etwa kurz vor einer stressigen Phase eingereicht werden. Eine weitere Form ist, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wissen um ihre Kündigung den gesamten Urlaub aufsparen, um diesen dann einzulösen und das Unternehmen teilweise sofort zu verlassen. Und es gibt auch Fälle, bei denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kurz vor ihrer Kündigung noch extra wichtige Aufgaben übernommen haben, die dann liegen bleiben.
Während „Revenge Quitting“ für Unternehmen und die verbleibenden Arbeitskräfte oft massive negative Auswirkungen haben, wollen die gekündigten Personen damit auf der anderen Seite ihrem Unmut Ausdruck verleihen. Umfragen zeigen, dass es dabei in der Regel nicht um schlechte Bezahlung geht. So berichtet etwa „Fortune“ mit Blick auf die USA, wo der Kündigungstrend besonders ausgeprägt ist, dass es vor allem um schlechte Arbeitsbedingungen gehen würde.
Ein toxisches Arbeitsumfeld, fehlende Wertschätzung und eine zu hohe Arbeitsbelastung würden verhältnismäßig oft in „Revenge Quitting“ enden. Allerdings ist die Kündigungslage in solchen Fällen auch immer stark davon abhängig, ob der Jobmarkt gerade arbeitnehmerfreundlich ist. Auch in Deutschland ist das Thema durchaus aktuell, allerdings aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation wohl weniger ausgeprägt.