Aktuellen Statistiken zufolge wechseln Menschen in Deutschland durchschnittlich bis zu fünfmal den Job. Dabei gibt es teilweise deutliche Unterschiede in den Altersgruppen. Während junge Arbeitnehmer bis 24 Jahre sich häufiger neue Jobs suchen, nimmt die Quote mit dem Alter immer weiter ab. Das könnte zum einen etwas mit generellen Trends am Arbeitsmarkt zu tun haben, aber auch mit der Tatsache, dass junge Leute oft mit befristeten Verträgen arbeiten, um sich etwa ihr Studium zu finanzieren. Und gerade zu Beginn der beruflichen Laufbahn ist man unter Umständen noch eher bereit, den Job zu wechseln.
In jedem Fall gibt es aber genug Arbeitssuchende, die eine neue Stelle ergattern wollen, egal ob es nun daran liegt, dass man seine alte Arbeit verloren hat oder dass man schlicht und ergreifend etwas Neues möchte. Und genau auf diese Zielgruppe haben es Betrüger immer häufiger abgesehen. Denn auch Bewerbungsverfahren und Jobsuche laufen zunehmend im digitalen Raum ab. Das eröffnet Möglichkeiten zum Datendiebstahl mit teilweise täuschend echt aussehenden Nachrichten.
Betrüger locken mit Vorstellungsgesprächen zu attraktiven Jobs
Davor warnt jetzt auch das Sicherheitsunternehmen „Proofpoint“. Einem Bericht zufolge greifen Cyberkriminelle dafür vermehrt auf eine Masche zurück, um Personen zu einem angeblichen Vorstellungsgespräch einzuladen. Die Opfer erhalten dann E-Mails, die seriös aussehen und von einem bekannten Unternehmen oder einem seriösen Recruiter oder Personalvermittler zu kommen scheinen. Die Empfänger sollen dann auf einen Link klicken, um angeblich über Zoom oder vergleichbare Programme an einem Vorstellungsgespräch teilzunehmen.
Tatsächlich führen die Links aber zu sogenannter Remote-Management-Software, wie sie auch in gängigen Unternehmen zum Einsatz kommt, um Computer aus der Ferne zu verwalten – in Zeiten von Homeoffice eine wichtige Funktion. Die Betrüger missbrauchen die Programme jedoch, um Schadsoftware zu installieren, wenn die Opfer tatsächlich auf den Link klicken. In der Regel haben sie es auf Nutzerdaten abgesehen. Von legitimer Software ist die Masche am Ende kaum noch zu unterscheiden, warnen die Experten.

Wie sich Jobsuchende vor der Betrugsmasche schützen können
Dazu kommt, dass die Täter offenbar gehackte E-Mail- oder LinkedIn-Konten nutzen, was dem Vorgehen zusätzliche Seriosität verleiht. Dazu kommt, dass die Nachrichten Informationen zu Jobs enthalten, die tatsächlich ausgeschrieben sind. Um sich zu schützen, sollte man generell nie einfach so auf Links klicken, die einem zugeschickt wurden; das gilt in diesem sowie auch bei anderen Fällen.
Wer sich akut auf Jobsuche befindet, sollte zudem den Absender solcher Nachrichten genau überprüfen, vor allem, wenn man sich nicht selbst auf die geschilderte Stelle beworben hat. Im Zweifel kann man auch immer das Unternehmen, von dem eine Nachricht angeblich kommt, kontaktieren und um Verifizierung bitten. Zudem lohnt es sich, die versendeten Links genau unter die Lupe zu nehmen; oft kann man dabei bereits etwas Verdächtiges bemerken.