Jeff Bezos gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Das verdankt er in erster Linie dem von ihm gegründeten Unternehmen Amazon, mit dem er den Online-Handel nachhaltig revolutionierte. In Sachen beruflichem Erfolg kann man sich also durchaus etwas von dem US-Amerikaner abschauen. Wenn man der drittreichste Mensch der Welt ist, fällt es vermutlich leicht, selbstbewusst aufzutreten.
Wie Jeff Bezos allerdings verraten hat, ist ihm das nicht zu jedem Zeitpunkt seiner Karriere immer gut gelungen sei. Gerade zur Gründungszeit von Amazon, das offiziell im Jahr 1994 als Unternehmen entstanden ist, sei er unsicher gewesen. Immerhin sei es um einen wichtigen Schritt gegangen, von dem er nicht wissen konnte, ob er sich am Ende finanziell lohnen würde. Deshalb hat Bezos offenbar einen bestimmten Visualisierungstest angewandt, um sein ganzes Projekt zu hinterfragen.
Jeff Bezos gilt als ehrgeizig und in besonderem Maße analytisch
Um sich die potenziell lebensverändernde Entscheidung zu vereinfachen, habe er sich eine einfache und doch komplizierte Frage gestellt, wie Jeff Bezos bei einer Amazon-India-Veranstaltung verriet. Er habe sich vorgestellt, wie sein 80-jähriges Ich jetzt auf die Situation schauen würde. Und dann stellte er sich die Frage: „Würde ich es bereuen, dieses Unternehmen mitten im Jahr zu verlassen? Und auf meinen Jahresbonus zu verzichten?“
Diese Frage konnte er für sich offenbar klar mit „Ja“ beantworten. Immerhin entschied er sich, zu bleiben, und Amazon zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt zu machen, als dessen Vorstandsvorsitzender er bis heute fungiert. „Ich wollte nichts bereuen. Ich wusste genau, ich habe diese Idee, und wenn ich es nicht versuche, werde ich es bereuen, es nie versucht zu haben“, erläuterte Jeff Bezos.
Und weiter: „Ich weiß auch: Wenn ich es versuche und scheitere, werde ich es nie bereuen. Sobald ich so darüber nachdachte, wusste ich, dass ich es versuchen musste.“ Der Milliardär musste aber auch zugeben, dass er selbst bei allem Optimismus nie mit dem großen Erfolg von Amazon gerechnet hätte. Den Tipp, den er anderen damit mitgibt, ist der einfache Test, beziehungsweise sollte man sich in entscheidenden Lebenssituationen fragen: Was würde mein 80-jähriges Ich denken? Wem das zu abstrakt ist, für den hat Jeff Bezos noch zwei weitere Routinen, die ihm bei der Entscheidungsfindung helfen.