Ist es peinlich, einen „Boyfriend“ zu haben? Viraler Artikel löst Diskussion aus

Ein Artikel der Vogue geht aktuell viral, der die Frage stellt, ob Frauen ihre Partner heutzutage auf Social Media fast schon verstecken. Die Meinungen zu dem Thema gehen teilweise deutlich auseinander.
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Mit dem Artikel „Is Having a Boyfriend Embarrassing Now?“ ist die britische Vogue in den vergangenen Tagen viral gegangen. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Ist es heutzutage peinlich, einen Freund zu haben?“ – ein Thema, das die Autorin, Chanté Joseph, von mehreren Seiten beleuchtet. So stellt sie ganz grundsätzlich fest, dass es vor allem in den sozialen Medien nicht mehr üblich ist, dass Frauen dort ihre Partner zeigen.

Joseph stellt dabei die Frage, ob es Frauen in heterosexuellen Beziehungen aufgrund veränderter Rollenbilder fast schon peinlich ist, diese in der Öffentlichkeit zu zeigen. Dafür könne es der Autorin zufolge mehrere Gründe geben. So spiele etwa eine Rolle, dass Frauen nicht so wahrgenommen werden wollen, als wären sie zu sehr auf ihre Partner fixiert.

Manche hätten auch Angst, in diesem Kontext als zu konservativ zu gelten, indem sie dann bestimmten Stereotypen entsprechen würden. Andere wiederum würden nicht prahlerisch wirken wollen. Und es kann noch diverse weitere Gründe dafür geben, warum Frauen ihre Partner auf Social Media regelrecht verstecken wollen.

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Plötzlich wird intensiv über öffentliche Beziehungen auf Social Media diskutiert

Der Essay macht deutlich, dass das Thema vielschichtig ist. Das zeigen auch die zum Teil heftigen Reaktionen auf den Text. Die Frage, ob es heutzutage peinlich ist, einen „Boyfriend“ zu haben, wird seitdem auf diversen Plattformen diskutiert. Dabei gibt es mehr als die üblichen beiden Lager der Zustimmung und Ablehnung.

So melden sich in den Kommentaren viele Frauen, die angeben, ihre Beziehungen wiederholt rechtfertigen zu müssen. Andere berichten, dass sie sich in Gruppen von Singles plötzlich altmodisch fühlen. Das Single-Dasein wird in diesem Kontext als Selbstbestimmtheit und Freiheit bezeichnet. Andere wiederum empfinden das überhaupt nicht so und es gibt auch Stimmen in den Kommentaren, die der Autorin des Vogue-Essays vorwerfen, ein Nischenthema groß zu machen.

Joseph betont dabei an anderer Stelle, dass ihr Essay keine Beziehungskritik formuliere, sondern lediglich aufzeigen solle, wie sich die digitale Entwicklung auf alles auswirke – auch auf romantische Beziehungen.