Online-Dating ist schon längst ein anerkanntes und adäquates Mittel, um neue Leute kennenzulernen. Ob nun mit der Intention auf unverbindlichen Spaß oder eine langfristige Beziehung – für jedes Anliegen gibt es verschiedene Plattformen und Strategien. Einer der bekanntesten Anbieter ist Tinder, der ein Konzept etablierte, das inzwischen auch in vielen anderen Bereichen zur Anwendung kommt: das Swipen.
In der Tinder-App wird einem das Profil einer anderen Person angezeigt, die sich in näherer Umgebung innerhalb des selbst eingestellten Radius befindet. Durch einen Swipe nach links verschwindet das Profil und man zeigt der App somit, dass man kein Interesse an der Person hat. Ein Swipe nach rechts signalisiert hingegen Interesse und ermöglicht die Kontaktaufnahme – wenn die andere Person auch nach rechts wischt.
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Tinder-Nutzer mit einer Erfolgsquote von 0,00004 Prozent für ein Date
Ein Reddit-Nutzer namens „fishboy26“ hat das Swipen bei Tinder auf die Spitze getrieben. In einem Zeitraum von fünf Jahren und 93 Tagen hat er 2.058.473 Profile in der App gesehen und bei den meisten davon – genauer gesagt bei 2.020.459, was einem Prozentsatz von 98,15 entspricht – nach rechts geswipt. Das sind 1073 Mal Wischen pro Tag. Vor allem innerhalb eines Jahres hat er die App eigenen Angaben zufolge exzessiv genutzt. Seine Erfolgsbilanz ist allerdings eher ernüchternd.
Denn insgesamt kommt der Tinder-Nutzer dabei nur auf 2053 Matches. Von den mehr als zwei Millionen Personen, die er nach rechts geswipt hat, haben also nur 0,1 Prozent ebenfalls Interesse angemeldet. Und ein Match bedeutet dann ja immer noch nicht, dass man tatsächlich auch mit der Person chattet. Das war dann sogar nur noch bei 1269 Personen der Fall.

Tinder ist vor allem für Männer ein schwieriges Pflaster
Laut dem Tinder-Nutzer handelte es sich dabei „zu 95 Prozent“ um Bots, wobei sich nicht nachvollziehen lässt, wie adäquat diese Angabe ist. Nimmt man die Zahl als gegeben, dann hatte „fishboy26“ nur mit 63 oder 64 echten Menschen Kontakt, was angesichts der vielen Swipes eine sehr magere Quote von 0,003 Prozent ist. Und seine Erfolgsrate für Dates liegt sogar noch darunter, denn aus diesen Chats ergab sich am Ende nur ein einziges Date, das aber offenbar ebenfalls romantisch gesehen ein Reinfall war.
Reddit-Nutzer rätseln unter dem Post, ob „fishboy26“ möglicherweise von Tinder abgestraft wird, weil er die App zu exzessiv genutzt und zu viel geswipt habe. Dafür spricht, dass der Nutzer auch nach mehrfacher Profiländerung – sowohl beim Bild als auch bei der Beschreibung – absolut keine Veränderung bemerkte. Dazu kommt, dass es bereits diverse Statistiken gibt, die nahelegen, dass Männer auf Apps wie Tinder deutlich schlechtere Erfolgsquoten haben als Frauen. Das liegt zum einen daran, dass sie die Apps generell mehr nutzen. Zum anderen swipen sie dabei auch deutlich häufiger nach rechts, wohingegen Frauen sich die Profile im Schnitt länger anschauen und dabei aber auch häufiger nach links wischen beziehungsweise selektiver vorgehen.