Wenn es kälter wird und die Blätter beginnen, sich zu verfärben, dann reifen auch Kastanien in ihrer Schale heran. Je nach Witterung und Sorte fallen sie dann meistens ab Oktober vom Baum, wobei man sich vor der stacheligen Hülle in Acht nehmen muss. Doch obwohl sie so beliebt ist, ist vielen nicht bewusst, dass man viel mehr mit der Kastanie anfangen kann, als sie „nur“ zum Basteln zu benutzen und sich über ihre angenehm glatte Oberfläche zu freuen.
Die botanisch als Nuss zu betrachtende Baumfrucht ist beispielsweise eine leckere Komponente in verschiedenen Rezepten. Dabei muss man allerdings unbedingt darauf achten, eine Edel- und keine Rosskastanie zu erwischen. Besonders bekannt und schmackhaft ist die „Marone“. Diese muss man einfach nur ein wenig einweichen und kann sie anschließend im Ofen backen, bevor man sie problemlos etwa in einem Dessert oder auch als Teil einer Soße weiterverarbeiten kann. Dabei ist die Nuss nicht nur lecker, sondern auch ein echtes Superfood. Sie ist nämlich reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Antioxidantien.

Ob im Haushalt oder in der Medizin – Kastanien haben vielseitige Einsatzzwecke
Das macht die Kastanie übrigens auch beliebt in der traditionellen Medizin. Etwa in der europäischen Volksmedizin wird ihr eine lindernde Wirkung bei Entzündungen nachgesagt und auch bei Venenleiden kommt sie zum Einsatz. Etwa die Rosskastanie enthält auch Aescin, das die Durchblutung fördern soll und auch bei rheumatische Beschwerden soll die Nuss helfen können. In diesem Kontext kann man sie übrigens auch als Badezusatz nutzen, indem man die Baumfrucht kleinschneidet, über Nacht einweichen und dann vor dem Bad kurz aufkochen lässt, bevor man sie durch ein Sieb abgießt und den Sud dem Badewasser hinzugibt.
Darüber hinaus spielen Kastanienbäume eine wichtige Rolle für das Ökosystem ihrer Umwelt. Sie bieten verschiedenen Tieren sichere Lebensräume, stabilisieren den Boden und senken, wie andere Bäume auch, den CO2-Gehalt. Die vom Baum fallende Frucht ist außerdem eine Futterergänzung für Wildtiere – und sie kommt auch in der Kosmetikindustrie zum Einsatz. Einen Extrakt der Frucht kann man etwa in manchen Hautpflegeprodukten finden.
Man kann daraus auch eine Gesichtsmaske für fettige Haut herstellen, indem man die Nuss zu einem Pulver mahlt, dieses mit Wasser mischt und auf der Haut aufträgt. Und auch im Haushalt können Kastanien Anwendung finden. So kann man daraus beispielsweise ein Putzmittel herstellen, indem man sie zerkleinert, mit kochendem Wasser übergießt, das Ganze ziehen lässt und die Flüssigkeit anschließend nutzt, um Oberflächen oder sogar Geschirr zu reinigen. Auf ähnliche Art und Weise kann man auch sein eigenes Waschmittel herstellen.