„Taschengeld-Treffen“: LKA warnt Eltern vor wachsendem Phänomen

Das LKA hat eine eindringliche Warnung an Eltern herausgegeben. Dabei geht es um eine kriminelle Masche, bei der Kinder und Jugendliche zu „Taschengeld-Treffen“ eingeladen werden – mit ernsten Folgen.
„Taschengeld-Treffen“: LKA warnt Eltern vor wachsendem Phänomen
iStock / Francisco Javier Ortiz Marzo
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Dass das Internet für Kinder und Jugendliche gefährlich sein, dürfte allen Eltern bewusst sein. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Maschen, die speziell auf die junge Zielgruppe zugeschnitten sind. Im besten Fall geht es dabei nur um Geld. Im schlimmsten Fall droht sexuelle Ausbeutung. So auch bei den sogenannten „Taschengeld-Treffen“, vor denen das Landeskriminalamt NRW eindringlich warnt.

Dabei suchen die Täterinnen und Täter, „überwiegend Männer, meist über 40 Jahre alt und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten“, gezielt nach minderjährigen Opfern. Sie bieten dann über Schlagworte wie „TG-T“ (Taschengeld-Treffen) oder „BMB“ (Bitte mit Bild) Geld oder auch Geschenke an – im Austausch gegen sexuelle Gefälligkeiten. Warum ist die Masche so gefährlich und auf welche Warnsignale muss man achten?

LKA warnt vor Taschengeld-Treffen: Junge schaut vornübergebeugt auf seine Smartphone
iStock / Orbon Alija

LKA spricht Kinder und Jugendliche auch direkt zum Thema „Taschengeld-Treffen“ an

Der Kontakt komme bei den „Taschengeld-Treffen“ meistens über soziale Netzwerke zustande, wie das LKA schreibt. Die Kommunikation erfolge dann anschließend über private und verschlüsselte Messenger-Dienste, die Zahlen würden konstant steigen. „Diese Form digitaler Anbahnung macht es für Eltern und Bezugspersonen besonders schwer, Anzeichen zu erkennen“, heißt es von offizieller Seite. Deshalb sei es wichtig, dass Erwachsene Vertrauen schaffen und solche Themen offen ansprechen würden.

Eine offene Kommunikation sei enorm wichtig, genauso wie auf das Erkennen kleiner Warnhinweise. Das könne etwa der plötzliche Rückzug des Kindes sein oder auch der Besitz von Geld, dessen Ursprung nicht ganz klar ist. Wer einen Verdacht hat, soll sich zudem unverzüglich an entsprechende Beratungsstellen wenden.

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Und auch Kinder und Jugendliche spricht das LKA direkt an. So sei es wichtig, sich klar zu werden, dass hinter „Taschengeld-Treffen“ immer sexuelle Ausbeutung stecken würde, „auch wenn sie sich zunächst freiwillig anfühlen oder wie eine harmlose Möglichkeit wirken, Geld zu verdienen.“ Zudem solle man sich für Erlebtes nicht schämen und offen darüber sprechen, wenn etwas vorgefallen ist. Das LKA arbeite zudem daran, Täterstrukturen auch im Digitalen zu erkennen, Opfer zu schützen und effektive Präventionsarbeit zu leisten.